Demonstration in Düsseldorf Breites Bündnis fordert Legalisierung von Cannabis

Aktivisten und Politiker in Düsseldorf demonstrieren gegen die strafrechtliche Verfolgung von Haschisch-Konsumenten. Das sind ihre Argumente.

 An der Demonstration beteiligten sich auch viele Politiker, unter anderem die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

An der Demonstration beteiligten sich auch viele Politiker, unter anderem die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Foto: Anne Orthen (ort)

Eine Abschaffung des Cannabis-Verbots ist nicht gleichzusetzen mit einer Verharmlosung oder gar einer Werbung für den Konsum. Das mussten die Aktivisten immer wieder betonen, denn dieser Eindruck entstand bei mehr als einem Passanten am Samstagnachmittag am Graf-Adolf-Platz. Erst das Gespräch mit den Demonstranten brachte Klarheit.

Rund 500 Aktivisten hatten zur Demonstration aufgerufen mit der wesentlichen Forderung, den Cannabis-Konsum zu legalisieren. Der Protestzug zog vom Graf-Adolf-Platz zum Schadowplatz und zurück. Vorher und nachher sprachen Redner, unter anderem der ehemalige Polizeipräsident der Stadt Münster, Hubert Wimber, und informierten über die Nachteile des Verbots. „Keine Pflanze ist illegal“ war das Motto des vierten „Global Marijuana March“, der weltweit in über 100 Städten und in Deutschland an 30 verschiedenen Standorten stattfand.

In Düsseldorf hatte die Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes ein breites politisches Bündnis versammelt, bestehend unter anderem aus den Linken, Grünen, SPD und FDP.  Sprecher Chris J. Demmer sieht unbedingten Handlungsbedarf: „Es kann nicht sein, dass Konsumenten von Cannabis kriminalisiert werden und andere Drogenkonsumenten von Alkohol etwa oder gar Abhängige nicht“, sagte er.

Das Verbot verfehle sein Ziel: „Es trägt nicht zum Jugend- oder Verbraucherschutz bei.“ Vielmehr sei die Realität, dass Jugendliche sich das Genussmittel auf dem Schwarzmarkt besorgen: „Kein Dealer kontrolliert deren Ausweise“, so Demmer.

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Foto: shutterstock.com / Miss Nuchwara Tongrit

Besser sei es, eine Legalisierung etwa nach kanadischem Vorbild einzuführen. Luxemburg habe als erstes EU-Land eine Legalisierung auf den Weg gebracht. Anstatt die Drogenkonsumenten strafrechtlich zu verfolgen, müsse der Umgang mit der Droge verbessert werden: Von der kontrollierten Produktion der Pflanze bis hin zu spezialisierten, legalen Verkaufsstätten für Volljährige.

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