Alkoholverbot "Burgplatz zurückerobern"

Düsseldorf · Im Herzen der Altstadt alles trocken legen? So wollen weder der Oberbürgermeister noch der Polizei-Chef das verlangte Verbot von alkoholischen Getränken verstanden wissen. Eine Mehrheit für die Regel ist unwahrscheinlich.

Alkoholverbot am Burgplatz? - Lesermeinungen
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Foto: ddp

Noch in dieser Woche soll sich der Ordnungsausschuss des Rates mit einem denkbaren Alkoholverbot auf dem Burgplatz auseinandersetzen. Dass diese Regel eine Mehrheit findet, ist unwahrscheinlich: Zu groß ist die Skepsis, dass man die Probleme dieses Platzes im Herzen der Altstadt damit in den Griff bekommt, in dem man ihn trocken zu legen versucht.

Joachim Erwin, der das Verbot fordert, fühlt sich jedoch missverstanden. Vor allem die angebliche "Höchststrafe", die für illegales Trinken auf dem Platz drohen würde - nämlich 1000 Euro - haben der Diskussion eine Tendenz gegeben, die er keinesfalls will. Diese 1000Euro seien der absolute Extremfall, anzuwenden bei unbelehrbaren Mehrfachtätern, denen anders nicht beizukommen sei. Sollte es zu einem klar geregelten Verbot kommen, werde man natürlich zuerst mit Ermahnungen und Verwarnungen arbeiten und erst bei hartnäckigen Verstößen eine Geldstrafe verhängen, die aber nicht bei 1000 Euro liege.

Auf jeden Fall sieht der Chef im Rathaus, darin mit Polizeipräsident Herbert Schenkelberg einig, Handlungsbedarf. Erwin: "Die Freitreppe hinunter zum Rhein ist doch für die Bürgerschaft verloren." Was er meint: Dort treffen sich allerlei Gruppen zu meist feucht- und nicht immer fröhlichen Partys, die vor allem die benachbarten Gastronomien stören und viele Menschen abhalten, dort die Aussicht zu genießen. Der Platz müsse daher regelrecht "zurückerobert" werden.

Erwin will vor allem nicht den Eindruck erwecken, er wolle generell den Besuchern des Burgplatzes und Umgebung das Glas Bier verbieten. Normalerweise sei es schließlich weder auf der Ratinger Straße oder auf anderen Straßen der Altstadt und auch nicht vor den Hausbrauereien ein Problem, dass dort getrunken werde. Das alles geschehe ja "unter sozialer Kontrolle". Aber die Gelage mit in Kästen angeschlepptem Bier auf der Burgplatztreppe seien nicht akzeptabel.

(RP)
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