Düsseldorf Bundestagsabgeordnete für Lärmschutz in Angermund

Düsseldorf · ) Die Angermunder Initiative gegen Bahnlärm kämpft weiter für einen Lärmschutz entlang der geplanten Trasse des Rhein-Ruhr-Express (RRX) und bekommt nach Thomas Jarzombek jetzt auch mit Oliver Wittke gewichtige Unterstützung. Beide CDU-Politiker sitzen im Verkehrsausschuss des Bundestages und Wittke war zudem Verkehrsminister von NRW.

"Ich finde die heutige Situation in Angermund unerträglich - auch ohne RRX. Ich halte die Ziele der Initiative für seriös, denn sie will nichts verhindern, sonder etwas verbessern", sagt Wittke. So strebt die Initiative statt der geplanten sechs Meter hohen Lärmschutzwände eine Einhausung der sechs Gleise an. Dabei wird die Trasse tiefer gelegt und mit einem Betondeckel verschlossen. Zurzeit arbeitet die Initiative zusammen mit der Bundesbahn und der Stadt an den Details, wie die Einhausung der Strecke auf Angermunder Gebiet aussehen könnte.

"Sollte es für die Einhausung keine K.o.-Argumente geben, erwarte ich, dass diese Lösung gleichberechtigt weiterentwickelt wird, damit die Politik eine Grundlage hat, nach der sie sich später für eine Variante entscheiden kann", sagt Wittke. Ausschlaggebend für die Entscheidung sollten dann nicht nur die Kosten sein: "Solche Projekte benötigen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung."

Zudem seien auch nicht nur der Lärmschutz und die Minderung von Erschütterungen wichtig, sondern auch Sicherheitsaspekte, und wie sich die Bauphase dann gestalten wird. "Immer mehr an Bedeutung gewinnen auch städtebauliche Aspekte", sagt Jarzombek. Bei der Einhausung könnte der Tunneldeckel begrünt werden, so, wie die Düsseldorfer das beispielsweise schon am Staufenplatz kennen würden. Auch dort wurde eine Zugstrecke eingehaust.

Der schon seit Jahren von der Bahntrasse in zwei Hälften geteilte Ort Angermund könnte bei dieser Lösung wieder zusammenwachsen, während Schallschutzwände die Trennung vergrößern würden. "Da muss man sich nur die Berliner Mauer vor Augen führen, die 3,60 Meter hoch war. In Angermund werden die Wände sechs Meter hoch geplant", sagt Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative.

Sie widersprach den Gerüchten, dass bei der Einhausung mehr Grundstückseigentümer als bei den von der Deutschen Bahn favorisierten Schallschutzwänden betroffen wären: "Und wir haben noch nicht einmal optimale Pläne erstellt."

(brab)
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