Um ihren Ideen vom Klimaschutz Nachdruck zu verleihen, waren Aktivisten von "Klimacamp" am 23.August 2013 gegen 10 Uhr in der Parteizentrale der Bündnisgrünen an der Jahnstraße erschienen, hatten dort die Kohlepolitik der Landesregierung kritisiert und den sofortigen Braunkohleausstieg gefordert. Eine Stunde lang ließen die Bündnisgrünen die Gruppe gewähren. Dann habe die damalige Parteivorsitzende von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht - und die Aktivisten aufgefordert, das Gebäude innerhalb zu verlassen. Als nur fünf Aktivisten dem folgten, rief die Hausherrin die Polizei. Als auch die Aufforderung zur Räumung des Parteibüros durch die Polizei nichts half, wurden die Hartnäckigen unter den Protestierenden von Polizeikräften entfernt. Erst kurz vor 15 Uhr war die Räumung beendet.

Für sechs der Aktivisten (25 bis 31 Jahre alt) hat ihr Anti-Braunkohle-Protest jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Da sie gegen Geldstrafen von 30 Tagessätzen zu je 20 Euro Protest eingelegt haben, wird über die Besetzung der Parteizentrale nun öffentlich verhandelt. Als "Straftat gegen die öffentliche Ordnung" kann Hausfriedensbruch (§123 StGB) mit Haft mit bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet werden. Die Tat, so das Gesetz weiter, wird nur auf Antrag verfolgt - hier also auf Drängen der Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen.