Versteigerung mit kuriosen Stücken Schönes und Scheußliches für die Bürgerstiftung
Düsseldorf · Kitschig und total unbrauchbar: Der ein oder andere hat noch den ganzen Keller damit voll. Am Sonntag nun hat so ein Krempel viel Geld gebracht. Die Bürgerstiftung versteigerte Schönes und Scheußliches.
(tino) Manes Meckenstock bewegte sich teilweise in der Tradition der „Publikumsbeschimpfung“ von Peter Handke. Genau wie in dem Bühnenstück agierte der Kabarettist intensiv mit seinem Publikum, hatte dabei aber deutlich sichtbar den „Schalk im Nacken“ sitzen und meinte es eben nicht wirklich ernst. So humoristisch und teils mit nicht zitierfähigen Anekdoten und Sprüchen angeheizt, sammelte Meckenstock bei der Neujahrsversteigerung von „Schönem und Scheußlichem“ zugunsten der Bürgerstiftung Düsseldorf satte 2572 Euro ein.
Was bei dem erbetenem „Austrittsgeld“, der Eintritt in den Saal des „Fuchs im Hofmanns“ war frei, rein gekommen ist, wird erst im Verlauf des heutigen Tages bei der Auszählung geklärt. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, meinte Bürgerstiftungsvorsitzende Sabine Tüllmann. Sie und ihr Mann Hans-Jürgen Tüllmann, Meckenstock, viele Freunde und Personen aus dem Stiftungskreis hatten die Versteigerungsobjekte gespendet. „Ich habe mal eine Mail an alle geschrieben. Viele haben reagiert und etwas im Keller oder woanders gefunden“, so Sabine Tüllmann. So kamen inklusive der acht Meckenstock-typischen Überraschungen 55 Objekte zur Versteigerung. Eigentlich waren nur 53 geplant, aber eine aus Holz geschnitzte Krippe und die beiden aktuellen Karnevalsorden des Comitees Düsseldorfer Karneval (CC) wurden noch gespendet. „Wir haben die Krippe noch stallwarm aufgebaut“, erläuterte Auktionator Meckenstock. „Wir haben mal recherchiert: Die Krippe hat vor Jahren 1500 Mark gekostet.“ Das Interesse im Saal blieb zurück, denn für nur 65 Euro wechselten die Holzfiguren den Besitzer. Als wenig später eine Flasche Gin (Wert 30 Euro) für 33 Euro ersteigert wurde, musste der Kabarettist einen Kommentar loslassen: „Da sieht man es wieder, dem Düsseldorfer liegt das Saufen mehr am Herzen als der heilige Geist.“ Bis kurz vor Schluss hielten das „Narrengeschmeide“ mit 188 Euro den „Versteigerungsrekord“. Falls sich jemand von Meckenstocks burschikoser Art emotional getroffen sah, dem Auktionator macht das nichts aus. „Ich bin katholisch erzogen worden“, meint Meckenstock. „Ich darf alles, ich kann ja beichten.“