Düsseldorf Schaden asphaltierte Gehwege den Parkanlagen?

Düsseldorf · Anwohner ärgert die Versiegelung in den Grünflächen. Nun reagiert die Stadt: "Das ist absolut Stand der Technik."

 Auch der Hauptweg im Zoopark ist neu asphaltiert worden.

Auch der Hauptweg im Zoopark ist neu asphaltiert worden.

Foto: Kreuzmann

Die Bauarbeiten am Spee'schen Graben in der Carlstadt stehen unter besonderer Beobachtung. Denn mit der Umgestaltung sind viele Anwohner nicht einverstanden. Bereits 2012 wurde der zum Teil wütende Protest der Anwohner immer lauter. Und mündete erst vergangene Woche in Fassungslosigkeit: "Das ist eine ökologische Katastrophe", sagte Anwohner Luigi Benicchio. Gemeint ist die Maßnahme der Stadt, die Gehwege zu asphaltieren. Durch die Versiegelung gelange weder Sauerstoff noch Wasser in die Erde, so die Kritik.

Jetzt haben auch die Arbeiten im Zoopark für Irritationen gesorgt. Auch dort wurde der Hauptweg neu asphaltiert. "Neue Methode des Gartenamtes?", wunderte sich ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Das Gartenamt reagiert: Diese Maßnahme sei durchdacht und absoluter Stand der Technik, sagt Amtsleiterin Doris Törkel.

Und erklärt: Auch ein nicht asphaltierter Gehweg nehme dem Boden 95 Prozent Wasser. Bei der Asphaltierung gehe es den Planern vor allem darum, zu verhindern, dass die Gehwege bei Regen zu schlammig würden, abrutschen könnten und dadurch womöglich unbenutzbar seien. "Die Maßnahme dient dazu, die Unterhaltungskosten langfristig zu minimieren", sagt die Garten- und Landschaftsarchitektin. Dieses Vorgehen sei völlig normal. Auch bei der Bundesgartenschau in Koblenz seien die Wege versiegelt worden, und auch im Krefelder Stadtgarten hätten sich die Planer für eine Asphaltdecke entschieden.

Zufrieden geben wollen sich die Kritiker damit nicht. Anwohnerin Ursula Rieck geht es auch um den mutmaßlichen Verstoß der Stadt, die laut Richtlinie DIN 18 920 "Schutz von Bäumen und Pflanzbeständen" in einem Schutzraum von 1,50 Meter im Umkreis der Baumkrone keine Baumaßnahmen am Boden vornehmen dürfe. Diese Richtlinie sei am Spee'schen Graben nicht eingehalten worden, sagt Rieck. Amtsleiterin Doris Törkel widerspricht: "Die Bäume wurden ausreichend geschützt."

Im Zoopark stört man sich zusätzlich an der Optik: "Der schwarze Boden sieht einfach nicht schön aus", sagt der Anwohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Zumindest diese Bedenken kann das Gartenamt nehmen. In beiden Parkanlagen werde die Asphaltschicht mit einer Mischung aus Harz und Natursplit überzogen, so dass sich die Wege in das Bild integrieren.

Einige Besucher sind damit aber auch jetzt schon zufrieden. So wie Edeltraud Horn, deren Einkaufsweg durch den Zoopark führt. "Ich finde es gut, dass die Wege gemacht werden", sagt die 73-Jährige. Gerade bei Regenwetter seien die festen Wege praktischer.

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