Kirche in Düsseldorf Wie eine Gerresheimerin ihren Stadtteil schöner machen will

Düsseldorf · Die Gerresheimerin Gabi Henke hat am Bürgergutachten der evangelischen Kirche in Düsseldorf teilgenommen. Sowohl für eine modernere Kirche als auch für ihren Stadtteil hat sie gute Ideen.

 Gabi Henke hat am Bürgergutachten teilgenommen.

Gabi Henke hat am Bürgergutachten teilgenommen.

Foto: Otte/C. Otte

Gabi Henke hat Post bekommen. Im Umschlag mit dem ihr bekannten Logo von „evangelisch in Düsseldorf“ mit dem orangenen Kreuz in der Mitte steckte die Einladung zur Teilnahme an einem viertägigen Workshop zum Bürgergutachten „Glaube in der Stadt“.

Der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf hat mit Hilfe der Stadt im April 100 zufällig ausgewählte Düsseldorfer zu einem ersten Austausch- und Dialogverfahren über die Stadt- und Kirchenentwicklung eingeladen. Es soll den Teilnehmern ermöglichen, ihre Verbesserungsvorschläge, Ideen und Empfehlungen einzubringen.

Für Gabi Henke war klar: „Daran nehme ich teil, weil ich schon seit längerem überlege, was ich für meinen Stadtteil tun kann. So ein Bürgergutachten ist eine gute Möglichkeit, sich zu äußern. Ich wohne im unteren Gerresheim, und seit dort das Glashüttenwerk stillgelegt wurde, macht der Stadtteil auf mich einen halbtoten Eindruck. Nachdem vor kurzem ein Supermarkt und eine Drogerie geschlossen wurden, sieht es auch mit der Nahversorgung schlecht aus.“ Henke lebt seit mehr als 40 Jahren in Gerresheim. Zur Teilnahme motiviert hat die 66-Jährige außerdem ihr Wunsch, der evangelischen Kirche etwas zurückzugeben. „Als ich damals, alleinerziehend mit zwei Kindern, dringend einen Kindergartenplatz suchte, hat mir die Kirche geholfen. So konnte ich arbeiten gehen und für unseren Lebensunterhalt sorgen“, sagt Henke.

Über vier Tage hinweg traf sich Gabi Henke – coronabedingt ausschließlich über Videokonferenzen – mit anderen Teilnehmenden und Experten verschiedener Themenbereiche. Mit ihnen diskutierte sie über die Zukunft von Stadt und Kirche.

Eine Aufgabenstellung für die Beteiligten lautete zum Beispiel, den eigenen Stadtteil bei einem Spaziergang einmal aus dem Blickwinkel eines kleinen Kindes und aus der Perspektive eines älteren Menschen anzuschauen. „Bei meinen Spaziergängen durch Gerresheim ist mir aufgefallen, dass wir dringend neue Bürgersteige brauchen. An einigen Stellen sind die richtige Stolperfallen. Und an der Quadenhofstraße könnten wir noch eine Ampel gebrauchen, damit Kinder es leichter haben, die befahrene Straße zum Waldspielplatz zu überqueren“, sagt die Rentnerin. Durch die Teilnahme am Bürgergutachten weiß sie jetzt, dass für solche Anliegen die Bezirksvertretung 7 in Gerresheim zuständig ist. Für die Kirche hat Gabi Henke die Empfehlung: „Sie muss moderner werden. Vor einigen Jahren habe ich einen Gospelchor in der Kreuzkirche gehört. Da war die Kirche bis zum letzten Platz besetzt, und es entstand eine lockere Atmosphäre.“ Henke wünscht sich auch Predigten in einer Alltagssprache, „die wirklich alle verstehen“.

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