Bürgerbäume für Düsseldorf Wer will im Garten einen Blauen Kölner?

Düsseldorf · Die Stadt denkt sich immer wieder neue Projekte aus, um für mehr Grün in Düsseldorf zu sorgen. Im Herbst startet dafür ein neues Projekt. 200 Bäume werden günstig unters Volk gebracht.

 So schön blühen Obstbäume in der Urdenbacher Kämpe.

So schön blühen Obstbäume in der Urdenbacher Kämpe.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Garten-, Friedhofs- und Forstamt

Die neue Ratsmehrheit aus CDU und Grünen hat sich das große Ziel vorgenommen, Düsseldorf zur Klimahauptstadt zu machen. Jährlich steht dafür ein Etat von 60 Millionen Euro zur Verfügung, was sicherlich eine große Summe ist – aber klar ist auch, dass das Ziel nicht nur über Investitionen der Stadt zu erreichen ist. Die Bürger müssen mitmachen, neben großen Projekten wie Dach- oder Fassadenbegrünungen, die großzügig gefördert werden, tragen auch neue Bäume dazu bei, das Klima in der Stadt zu verbessern. In der kommenden Pfanzsaison will das Gartenamt mit dem Projekt Bürgerbäume für das Pflanzen neuer Bäume im heimischen Garten werben.

Dabei geht es nicht nur um die Förderung des Umweltbewusstseins, der Einsatz der Bürgerbäume bedeutet auch die Aktivierung des Flächenpotenzials von Privatgärten. Die Stadt muss nämlich viel Aufwand betreiben, um Flächen für neue Bäume zu finden, im hochverdichteten Düsseldorf ist dies keine leichte Aufgabe. Nun wird in der städtischen Baumschule ein Sortiment entwickelt, welches drei Themenschwerpunkte beinhaltet: Obstbäume, Bienen- und Klimabäume.

Die Aktion soll mit einer Kampagne beworben werden, Ziel ist es, im Herbst 200 Bäume durch Düsseldorferinnen und Düsseldorfer in ihren Gärten pflanzen zu lassen, wobei sich die Menschen verpflichten sollen, diese auch zu pflegen und zu erhalten. Die jungen Bäume sind maximal 2,50 Meter groß. „Man muss schon was tun für die Natur“, sagt dazu Umweltdezernentin Helga Stulgies. Das Gartenamt will bei dem Projekt auch Spezialitäten unters Düsseldorfer Volk bringen, etwa den Blauen Kölner, den viele sicher gerne im Garten haben wollen – dahinter verbirgt sich kein trunkener Effzeh-Fan oder kölscher Karnvealist, sondern ein Apfel mit bläulich schimmernder Schale, der am Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet und in vielen Gärten im Rheinland und am Niederrhein kultiviert wurde.

Die Details zum Projekt Bürgerbäume werden noch bekanntgegeben. Wer einen Baum erwerben möchte, ist mit 30 bis 35 Euro dabei. Das Vorhaben ist eingebettet in das Förderprogramm „Mach was draus“ für Umweltprojekte. Initiativen, Vereine, Kitas, Schulen, sonstige Bildungseinrichtungen, private Gruppen oder engagierte Einzelpersonen können dabei Zuschüsse für ihre Umweltprojekte beantragen. Gezahlt werden bis zu 400 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort