Fotos Büdchen in Düsseldorf stellen sich vor
Oberbilk: Obwohl Gökhan Eraslan erst seit zwei Monaten hinter der Theke des Büdchens an der Höhenstraße steht, sieht er in seinen regelmäßigen Besuchern fast schon gute Freunde. „Drei Viertel der Kunden sind hier Stammgäste und kommen nicht nur vorbei, wenn ihnen die Zigaretten ausgegangen sind“, sagt der 35-Jährige. „Hier ist das anders, sehr persönlich.“ Auch Kinder kämen nach der Schule oft vorbei, die interessieren sich aber eher für die bunten Tüten mit Süßigkeiten. Genau das ist es auch, was ihm an seinem Job gefällt, denn Eraslan will einmal sein eigenes Büdchen führen. Allerdings nicht in seinem linksrheinischen Wohnviertel, sondern auf der „richtigen“ Rheinseite.
Bisweilen ist der Job als Büdchen-Betreiber einsam. Gevorg Hakobyak etwa steht von 10 bis 22 Uhr werktags in seinem Laden in der Neustraße 12. Am Wochenende von 10 bis 3 Uhr. Seine Familie kann ihm nur in dringenden Fällen helfen, alle Arbeiten, alle haben zu tun, sagt er. Seine Freundin und sein Sohn sehen ihn nicht häufig. Dennoch ist er zufrieden. Bei ihm gibt es „alles, was es woanders auch gibt“. Außerdem bietet er noch eine Sonnenbank. Das sei gefragt.
Altstadt: Versteckt liegt das Kiosk von Necati Daggülü zwischen den Restaurants, Bars und Kneipen an der Bolkerstraße. Der 37-Jährige öffnete vor zehn Jahren seine Türen, ohne zu wissen, was ihn erwartet, denn die Lage an der Düsseldorfer Partymeile fordert vom Verkäufer besondere Fähigkeiten: „Man muss hier schon wissen, wie man mit den Menschen umgehen muss“, sagt Daggülü. Neben Partygängern und Geschäftsleuten aus der Umgebung kommen auch viele Touristen in sein Büdchen, angezogen von den Souvenirs im Schaufenster und vielleicht dem unbestimmten Wunsch, ein Stück Kultur erleben zu wollen, das es in keinem Museum gibt.