Düsseldorf "Brummi-Andi" will vor Gericht schweigen

Düsseldorf · Mit einem Wechsel in seiner Verteidigung will der als "Brummi-Andi" bekannt gewordene Intensivtäter Andreas B. (25) weitere Schuldsprüche vermeiden. So widerrief er gestern vor dem Landgericht ein Geständnis und wolle sich "schweigend verteidigen", sagte einer seiner Anwälte.

 Gewissenskonflikte entbinden gläubige Menschen nicht unbedingt von beruflichen Aufgaben, entschied das Freiburger Arbeitsgericht.

Gewissenskonflikte entbinden gläubige Menschen nicht unbedingt von beruflichen Aufgaben, entschied das Freiburger Arbeitsgericht.

Foto: ddp, ddp

Konkret wehrt B. sich per Berufung gegen 21 Monate Haft, zu der er verurteilt worden war. Da ihm aber noch andere, neue Prozesse bevorstehen, droht dem vielfach vorbestraften B. eine Haftzeit von mehreren Jahren.

So hatte ein Amtsrichter bereits ein Jahr und neun Monate gegen B. verhängt, weil der nach der Freilassung auf Bewährung im Oktober 2008 einen Nebenbuhler mit Warndreieck und Schraubenschlüssel verprügelt habe. Zwischen den Attacken hatte B. das Opfer noch per Auto verfolgt, obwohl er nie einen Führerschein hatte.

Das war seit jeher das Dilemma von B.: Schon als Kind hatte er schwere Lkw gestohlen, war damit auf Tour gegangen, hatte als 14-Jähriger dann einen Polizisten mit einem Sattelschlepper überrollt und tödlich verletzt. Die Justiz wusste einer derart kriminellen Energie kaum etwas entgegenzusetzen. Als auch ein Erziehungsurlaub ergebnislos blieb, hatten Gerichte immer längere Haftstrafen gegen B. verhängt.

Dadurch hatte er eine Haftzeit von mehr als neun Jahren angesammelt. Doch kaum auf Bewährung frei, wurde er rückfällig, kam in Haft, bekam noch eine Chance — und soll dann jenen Widersacher verprügelt haben. Und im Herbst 2009 hat er angeblich eine Bekannte verschleppt. Dafür steht er bald vorm Amtsgericht Langenfeld.

Das Landgericht brach den gestrigen Berufungsprozess ab, will Ende Mai neu verhandeln und Zeugen hören. Derweil droht B. in Köln schon das nächste Verfahren. Von den Ermittlungen wegen Bedrohung bei seiner Festnahme zu schweigen. Da soll er Polizisten mit einer Gaspistole bedroht haben.

(RP)
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