Kunstwerke am Rhein Brücken in Blau, Gelb und Rosa

Düsseldorf · Axel Olejnik sieht die Bauwerke über den Rhein als Kunstwerke und will mit einem farbigen Anstrich ein einzigartiges Ensemble für den Fremdenverkehr schaffen. Idee und Konzept werden zwiespältig aufgenommen.

Die Brückenfamilie über den Rhein neu ins Bewusstsein rücken und damit den Tourismus und die Wirtschaft gleichermaßen fördern, das hat Axel Olejnik aus Lank-Latum im Sinn. Der Meisterschüler der Düsseldorfer Kunstakademie schlägt vor, die sieben Brücken zur Landeshauptstadt farbig zu gestalten und damit ein weltweit einzigartiges Marketingprojekt zu starten. Mit seinem Vorschlag wendet er sich an die Entscheidungsträger im Rechtsrheinischen.

Auf der linken Seite des Flusses hat er bereits viel Zustimmung für sein Konzept erfahren. Bürgermeister Dieter Spindler meint, "das ist eine charmante und witzige Idee". Und auch der in Meerbusch lebende Landtagsabgeordnete Oliver Keymis, kulturpolitischer Sprecher der Grünen, findet den Vorschlag "schön und sympathisch". Er habe die schriftliche Ausarbeitung Olejniks sowohl an den Landesverkehrsminister Oliver Wittke als auch an den Staatssekretär für Kultur, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, weitergeleitet. Der frühere Chef der Staatskanzlei habe sich positiv im Sinne von "das sieht gut aus und ist interessant" geäußert, berichtet Oliver Keymis. Eine Realisierung der Pläne für farbige Brücken sei gleichwohl schwierig. Einige Bauwerke wie die Flughafenbrücke in Ilverich seien im Eigentum des Bundes, andere im Eigentum der Stadt Düsseldorf.

Von dort bekam Olejnik, der bei Professor Rolf Sackenheim an der Kunstakademie studiert hat, lapidar mitgeteilt, die Brücken seien erst in jüngster Vergangenheit "weitestgehend und umfangreich erneuert " worden.

Doch mit Widerständen kennt sich der gelernte Grafiker und Designer aus. In seiner Heimatstadt stieß er mit seiner Aktion, Bäume im Herrenbusch mit Symbolen aus weißer Kalkfarbe zu bemalen auf Proteste und Häme verschiedener Künstlerkollegen. Letztlich setzte sich die Absicht des Künstlers jedoch durch. Der Baum als Produzent von lebenswichtigem Sauerstoff geriet verstärkt ins Blickfeld und ins Interesse.

Das Grünflächenamt stellte zusätzliche Informationstafeln auf und machte sich die künstlerische Performance Olejniks zunutze, um über den Lebensraum Wald zu informieren. Die bisherige Diskussion über das Projekt "Farbige Rheinbrücken" weist Parallelen zu damals auf.

Die Brücken seien heute nur noch zweckdienliche Bauwerke mit der Notwendigkeit, den immer stärker werdenden Verkehr zu bewältigen. Es gerate völlig aus dem Blickfeld, dass mindestens drei der sieben Brücken einmal weltweit als Beispiele herausragender Ingenieurbaukunst gegolten hätten, sagt Olejnik.

Im Zuge der Wartungsarbeiten und mit Sponsoren ließe sich das Projekt von Axel Olejnik verwirklichen. Es wäre für den Fremdenverkehr diesseits und jenseits des Rheins von Interesse sowie sicher auch ein Anziehungspunkt für Touristen.

(RP)
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