Veranstaltungen in Düsseldorf Die Rückkehr der Livemusik
Düsseldorf · Mehr als 3000 Menschen kamen zum Saubande-Sommerfest und Brings-Konzert auf die Galopprennbahn. Der Erlös wird von dem Gerresheimer Verein gespendet.
Längst nicht alle, die am Samstag auf die Rennbahn kamen, waren ausgewiesene Karnevalisten oder eingeschworene Fans der Kölner Mundartrocker Brings. Immerhin waren es mehr als 3000, die allein ein Ticket (immerhin 30 Euro im Vorverkauf) für das Konzert erworben hatten, das mit Auftritten der erfrischenden Formation „Rhythmus Sportgruppe“ sowie den Stimmungsgaranten Swinging Funfares zusätzlichen Reiz hatte. Addiert man noch die Besucher hinzu, die allein zum Sommerfest der Saubande auf dem Vorfeld des Geländes (ohne Eintritt) kamen, dürfte die Zahl der Menschen, die den langen Weg auf den Grafenberg auf sich genommen hatten, weiter in die Höhe schnellen. Und sie alle einte dieses Gefühl, das so lange vermisst wurde: draußen feiern, Livemusik erleben, und das alles bei strahlendem Sonnenschein.
Der Daseinszweck der Saubande in Gerresheim ist normalerweise die Organisation des Veedelszugs im Stadtteil, der Gerresheimer Zug dürfte mit Tausenden Menschen am Straßenrand der größte überhaupt in Düsseldorf sein. Dieser traditionelle Höhepunkt wurde dem Verein in den vergangenen drei Jahren aber genommen, denn vor Corona war es ein heftiger Sturm, der eine Durchführung 2019 unmöglich machte. Und so hatte das Team um den Vorsitzenden Stefan Pitzer bereits vor anderthalb Jahren erstmals die Idee, mal etwas ganz anderes auf die Beine zu stellen. „Der Reiter- und Rennverein war jedenfalls sofort begeistert und hat uns voll unterstützt“, erzählt Pitzer.
Die viele Mühe im Vorfeld hat sich am Samstag ausgezahlt, auch wenn ein kleiner Wermutstropfen dafür gesorgt hat, dass die Vereinsmitglieder nur auf Sparflamme feiern durften. „Als wir mit der Planung begonnen haben, konnten wir sogar zwischen zwei freien Wochenenden wählen. Dann wurden die Renntage im Kalender plötzlich geändert, und so kam es, dass ein Tag nach unserem Fest das Kö-Rennen anstand“, so Pitzer. Was bedeutete, dass noch am Abend die Bühne abgebaut und auch sonst nach Möglichkeit alle Spuren beseitigt werden mussten.
Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, schon ab dem späten Mittag strömten die Menschen auf die Rennbahn, denn es gab außer Musik ja auch sonst noch so einiges zu erleben: Der „Traumwandler“ zauberte für die ganze Familie, ein Cartoon-Künstler zeigte sein Können, es gab Ponyreiten, Torwandschießen mit dem TuS Gerresheim, Boxen mit Timo Rost, Tischtennis mit der am Wochenende wieder zum Deutschen Meister gekrönten Borussia sowie Lacrosse mit dem DSC.
Und ja, natürlich kamen dann am Abend auch Brings auf die Bühne. Für die Band hatten sich nicht wenige Fans in den für die Band typischen rot-grünen Schotten-Look gekleidet. Die gute Laune färbte sofort auf den wohl besten musikalischen Export, den die Domstadt aktuell zu bieten hat, ab. So feierten Düsseldorfer und Kölner zwischen Songs wie „Nur nicht aus Liebe weinen“ oder „Su lang mer noch am lääve sin“ eine glückselige Open-Air-Party bis zum Einbruch der Dunkelheit. Da die Saubande, die eben nicht nur Karneval kann, auch noch Shuttle-Busse zum Staufenplatz organisiert hatte, war dann schließlich auch die Abreise ein Klacks.