Folgen von Großbritanniens EU-Austritt Brexit bringt Düsseldorf 14 neue Firmen

Düsseldorf · Einige Unternehmen verlassen Großbritannien und verlegen ihren Sitz an den Rhein. Viele der Firmen sind im Bereich Dienstleistungen aktiv. Auch Düsseldorf profitiert.

 Düsseldorf (Archiv).

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Eigentlich seit dem überraschenden Ausgang des Referendums über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wurde darüber spekuliert, ob Deutschland davon möglicherweise auch profitieren könnte. Insbesondere Düsseldorf mit Vodafone als großem britischen Arbeitgeber und einem der größten deutschen Verkehrsflughäfen wähnte sich als möglicher Gewinner. Zurecht, wie eine Vorlage der Wirtschaftsförderung auf Anfrage der CDU jetzt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften ergab. „Seit Beginn der Brexit-Verhandlungen konnten insgesamt 14 Firmen neu angesiedelt werden“, sagt Uwe Kerkmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf. Freilich ist nicht klar, ob der Grund für die Ansiedlung wirklich primär der Brexit ist. „Die Ansiedlung von Unternehmen ist grundsätzlich ein vertrauliches Geschäft, dass bis zum Zeitpunkt der Eröffnung von der Stadt nicht in die Öffentlichkeit getragen werden darf“, sagt Kerkmann. So kann es sein, dass die Nachfrage nach einer Umsiedlung nach Düsseldorf deutlich höher ist. Fakt ist aber auch: „Keiner der von der Wirtschaftsförderung betreuten Ansiedlungskandidaten aus Großbritannien, oder auch Japan oder den USA, würde die Standortentscheidung für Düsseldorf als durch den Brexit bedingt kommunizieren lassen“, so der Amtsleiter. Defacto aber dürfte das der Grund sein. Denn im Vergleichszeitraum vor dem Brexit-Beschluss 2016 siedelten gerade einmal zwei Firmen aus UK in der Landeshauptstadt an, wie Annette Klerks von der Wirtschaftsförderung erläuterte. In das erste Jahr nach der Austrittsentscheidung fallen drei Neuansiedlungen, in 2017 schon sieben und 2018 sind es bislang vier.

Die meisten Ansiedlungen entfallen auf den Sektor „unternehmensnahe Dienstleistungen“ mit insgesamt sieben Betrieben und rund 100 Mitarbeitern. Dem folgen zwei Werbefirmen mit 20 Beschäftigten, zwei Vertriebsfirmen (insgesamt zehn Mitarbeiter) sowie jeweils ein Automobilzulieferer und ein Fintech. Hoffnungsvoll ist die Wirtschaftsförderung mit Blick auf ein Industrieunternehmen mit digitalisierter Produktion, das den Aufbau einer Belegschaft von 80 bis 100 Beschäftigten plant.

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