Düsseldorf Brandstifter zünden Limousine an

Düsseldorf · Ein Audi ging in Lichtenbroich in Flammen auf, der daneben stehende Pkw fing ebenfalls Feuer. Die Kripo geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Die Lkw-Brände vom Wochenende sind noch ungeklärt.

 Brandort Lichtenbroich: Hier an der Heltorfer Straße brannten zwei Pkw aus. Das Feuer ist der Polizei zufolge vorsätzlich gelegt worden.

Brandort Lichtenbroich: Hier an der Heltorfer Straße brannten zwei Pkw aus. Das Feuer ist der Polizei zufolge vorsätzlich gelegt worden.

Foto: B. Schaller, BFw

Die Notrufe gingen fast zeitgleich bei Polizei und Feuerwehr ein: Gegen 0.45 Uhr meldeten Anrufer in den beiden Leitstellen einen brennenden Pkw an der Heltorfer Straße.

Just als die Feuerwehr wenig später an der Brandstelle eintraf, ging auch der Citroen, der neben der brennenden Audi-Limousine gestanden hatte, in Flammen auf. Durch die große Hitze, die von den brennenden Fahrzeugen ausging, nahm auch der Lack eines in der Nähe abgestellten kleineren Audi Schaden.

Auf "mehrere zehntausend Euro" schätzte die Polizei den Schaden, nachdem die Feuerwehr die Flammen gelöscht hatte. Brandsachverständige der Kripo untersuchten die ausgebrannten Fahrzeuge und gehen nach ersten Ermittlungen davon aus, dass der Brand zumindest des Audi Q7 vorsätzlich gelegt worden ist. Zeugen, die Angaben zu der nächtlichen Brandstiftung machen können, werden gebeten, sich unter Telefon 0211 8700 bei der Kriminalpolizei zu melden.

Völlig unklar dagegen ist die Ursache eines Brandes in der Nacht zuvor, dem vier Sattelzüge zum Opfer fielen. Auch nachdem gestern die Ermittler der Kripo gemeinsam mit einem Brandsachverständigen des Landeskriminalamts das Firmengelände im Hafen, auf dem die ausgebrannten Lkw standen, untersucht hatten, steht die Brandursache noch nicht fest. "Wir können derzeit weder eine Brandstiftung noch einen technischen Defekt mit Sicherheit ausschließen", sagte Polizeisprecher Jochen Schütt.

Eine halbe Stunde vor Mitternacht war in der Nacht zum Sonntag der Brand im Hafen gemeldet worden. Zunächst hieß es, auf dem abgeschlossenen Firmengelände an der Wesermünder Straße stünden zwei Lkw in Brand. Doch als die Feuerwehr eintraf, brannten vier nebeneinander stehende Sattelzüge, die mit geschlossenen Überseecontainern beladen und offensichtlich nicht mehr zu retten waren. Die Feuerwehr konzentrierte sich deshalb zunächst darauf, weitere, in unmittelbarer Nähe abgestellte Lastzüge vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Erst danach begann der eigentliche Löscheinsatz.

Noch bevor der Brand vollständig gelöscht war, öffneten die Feuerwehrleute die Container auf den Aufliegern, da sie befürchteten, dass darin Waren oder gar Gefahrgüter ebenfalls Feuer gefangen hätten — diese Sorge erwies sich als unbegründet, alle vier Überseecontainer waren leer. Eine Lagerhalle auf dem Gelände wurde durch Rauch in Mitleidenschaft gezogen.

Wegen des Löschwassers war auch die Untere Umweltschutzbehörde im Einsatz. Es sei aber sichergestellt gewesen, dass kein Löschmittel in die Kanalisation gelang, hieß es am Nachmittag bei der Feuerwehr, die den Gesamtschaden — an den vier Sattelzügen entstand demnach Totalschaden — auf 800 000 Euro schätzt.

Gestern Morgen wurde die Wehr erneut auf das Firmengelände gerufen, gegen 5.30 Uhr brannte diesmal der Reifen eines Lkw. Dabei habe es sich offensichtlich um ein wieder aufgeflammtes Glutnest gehandelt, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Im April hatte die Feuerwehr mehrfach im Hafen zu tun: Fünf Mal war dort in einer leerstehenden Papierfabrik gezündelt worden. Kurz danach begann eine Brandserie auf dem RWE-Gelände in Reisholz, schließlich brannte im Mai der Hofladen der Werkstatt für angepasste Arbeit ab. Anfang Juli verhaftete die Polizei zwei Angestellte eines Wachdienstes, die mindestens zehn dieser Feuer gelegt haben sollen. Als Motiv nannten die beiden 20 und 23 Jahre alten Männer ihre Lust an Feuerwehreinsätzen.

(RP)
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