Düsseldorf Boxendes Känguru sorgt bei Rheinbahn-Fest für Eklat

Düsseldorf · Der Auftritt eines boxenden Kängurus beim Betriebsfest der Rheinbahn am vergangenen Freitag und Samstag im Neusser Swiss Hotel stößt bei zahlreichen Bürgern und Tierschützern auf Unverständnis. Die vermeintliche Attraktion beschert dem Unternehmen heftige Kritik.

"Ein tatsächlicher oder simulierter Kampf Mensch-Tier ist nicht nur geschmacklos, sondern auch mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar", sagt Martin-Sebastian Abel, tierschutzpolitischer Sprecher der Grünen im NRW-Landtag. Ähnlich sahen das offenbar auch einige Gäste des Festes. Teilnehmern zufolge quittierten einige Zuschauer das Spektakel, bei beim die Darsteller einer Gauklertruppe den Boxkampf mit dem fast zwei Meter großen Beuteltier zumindest simulierten, mit Kopfschütteln. Andere sollen den Saal verlassen haben.

Von dem Verkehrsunternehmen fordert Abel ein "klares mea culpa", also ein Schuldeingeständnis, und regt eine Spende an eine Tierschutzorganisation als Wiedergutmachung an. Zumindest der erste Teil von Abels Wunsch wurde am Dienstag prompt erfüllt. "Wir bedauern die Nummer mit dem boxenden Känguru und haben bei der Zusammenstellung des Programms nicht gut genug aufgepasst", sagte Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander.

Unangenehm für das Unternehmen ist die Aufregung um die Tier-Nummer auch deshalb, weil im Vorfeld die Kosten für das Betriebsfest (rund 300.000 Euro, unter anderem traten die Höhner und Brings auf) von Bürgern und Politikern als zu hoch kritisiert worden waren. Zu verantworten hat den Auftritt laut Lander der langjährige Organisator der Rheinbahn-Betriebsfeste. Mögliche personalrechtliche Konsequenzen für den Mitarbeiter schloss der Sprecher allerdings aus.

(RP)
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