Die Boot 2014 in Düsseldorf Luftretter: Spektakuläre Einsätze bei Hochwasser

Düsseldorf · Heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Katastrophengebiete sind ihr Einsatzgebiet. Die Wassersportmesse lässt nicht nur die Herzen von Sportlern höher schlagen, sondern stellt auch die heimlichen Helden des Wassers vor. Dazu gehören die Luftretter des Deutschen Roten Kreuzes. Auf der Messe Boot demonstrieren sie "die Rettung am Seil".

Die Boot 2014 in Düsseldorf: Luftretter: Spektakuläre Einsätze bei Hochwasser
Foto: Endermann, Andreas (end)

In Halle 14 steht Björn Kockrick (26) in seiner Arbeitskluft. Roter Overall, neon-gelber Schriftzug mit der Aufschrift "Luftretter" auf dem Rücken. Er zählt zu den wenigen top ausgebildeten Wasserwachtrettern der DRK in Nordrhein-Westfalen. Er macht die Arbeit, die in den Fernsehnachrichten für spektakuläre Aufnahmen sorgt. Aus einem Hubschrauber seilt er sich ab und rettet Menschen in Hochwassergebieten von Dächern und Balkonen. "Im letzten Jahr sicherten wir so rund 150 Personen bei dem Hochwasser in Magdeburg aus der Luft", erzählt Kockrick. Gemeinsam mit seinem Kollegen der Wasserrettung, Christian Vorstius (36), demonstriert der Ehrenamtler im — natürlich sehr viel kleinerem Rahmen - die unterschiedlichen Rettungsarten mit dem Seil.

Gezeigt wird ihre Arbeit am lebenden Objekt: Kurze Frage ins Publikum - schon ist ein freiwilliger Teilnehmer, der im Neoprenanzug ins Wasser springt, gefunden. Während Björn Kockrick die Rettungsmaßnahme "Rettung vom Land am stehenden Gewässer" erklärt, springt der Kandidat ins "Gewässer". Vorstius macht sich mit seinem Wurfsack, gesichert am Seil, bereit. Zielsicher landet der Sack in unmittelbarer Nähe neben dem zu Rettenden. Keine zehn Sekunden ist er wieder trockenen Fußes an Land.

Die nächste Übung beginnt: Der Strömungskanal setzt sich in Bewegung, Wind zieht auf. Der mutige Besucher ist wieder im Wasser und mimt überzeugend den Ertrinkenden. Christian Vorstius geht in Aktion: Diesmal muss er selbst in das kühle Nass. Während Björn Kockrick ihn von Land aus sichert, schwimmt der Wasserretter auf den Ertrinkenden zu. Ein sicherer Griff, der junge Mann wird rücklings gepackt und abgeschleppt.

Die letzte Demonstration ist Björn Kockrick großer Einsatz: Über dem Rand des Beckens ist eine Winde angebracht, das daran befestigte Seil wird langsam heruntergelassen. Eine Freiwillige ist schnell gefunden. Die junge Frau wird in ein Gurtsystem geschnürt und gesichert. Während Kockrick sie mit Armen und Beinen umklammert, zieht das Seil sie in sieben Meter Höhe. "Bei einem richtigen Einsatz werden wir rund 20 Meter bis zum Hubschrauber nach oben gezogen", erzählt er, während er unter der Decke baumelt.

Ob an stehenden oder fließenden Gewässern oder sogar aus der Luft: Die ehrenamtlichen Retter sind gut ausgebildet und rücken zu jeder Tages- und Nachtzeit aus. Im normalen Leben arbeitet Kockrick im Vertrieb. "Das Gefühl bei einem Lufteinsatz ist unbeschreiblich, Adrenalin pur." Für den Ehrenamtler ist das ein guter Lohn für seine wichtige, freiwillige Arbeit.

(ila)
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