Wingsurfen, Tauchturm, Kanukanal Das sind die Highlights der Wassersportmesse Boot

Düsseldorf · Die Boot bietet einige Neuheiten und kehrt nach langer Pause stark zurück. Es ist so viel Fläche vermietet wie vor der Pandemie. Was die Besucher erwartet.

Auch schon 2020 wurde Wingsurfen auf der Boot präsentiert, jetzt kann der Trendsport auch ausprobiert werden.

Auch schon 2020 wurde Wingsurfen auf der Boot präsentiert, jetzt kann der Trendsport auch ausprobiert werden.

Foto: Messe Düsseldorf/-

Nach drei Jahren Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie kehrt die Boot zurück. Nicht mehr dabei sein wird die stehende Welle, dafür ist ein neues Becken für die Trendsportart Wingsurfen entstanden. Vom 21. bis 29. Januar präsentieren 1500 Aussteller aus der Welt des Wassersports in 16 Messehallen ihrer Neuheiten. Für Boot-Director Petros Michelidakis ist das eine sehr gute Nachricht: „Wow“, sagte er als Kommentar zu diesem Zuspruch. Dieser sei noch im April nicht absehbar gewesen, als die Messe die ersten Anmeldungen rausgeschickt habe. Auch der Vorverkauf auf Besucherseite laufe „exzellent“.

So euphorisch sich Michelidakis bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Messehochhaus auch äußerte, es fällt auf, dass rund 20 Prozent weniger Aussteller kommen als noch 2020. Für den Umsatz relevanter ist jedoch die vermietete Fläche. Und hier liege man wieder auf dem Niveau von 2019. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagte Michelidakis. Das gelte um somehr unter den Rahmenbedingungen einer angespannten wirtschaftlichen Lage.

Der Rückgang bei den Ausstellern sei vor allem auf kleine Unternehmen zurückzuführen, die die Corona-Krise nicht überlebt hätten oder sich die Kosten für die Reise und Präsenz auf einer Messe sparen würden. Gerade bei Anbietern im Tauchsport sei die Lage prekär.

Auch Karsten Stahlhut vom Bundesverband Wassersportwirtschaft bestätigte das. Für den Großteil der Branche habe die Pandemie allerdings einen Boom verursacht. Sowohl die Bootshersteller als auch Charterunternehmen hätten zwei Jahre lang stark profitiert, bevor sich das Geschäft 2022 normalisiert habe. Mit Blick auf dieses Jahr erwartet Stahlhut auch aufgrund steigender Flugpreise für Fernreisen wieder stärkere Geschäfte im näheren europäischen Umfeld. 

Für die Besucher der Boot ergeben sich wieder einige Möglichkeiten, Wassersportarten auszuprobieren. Surfen auf der stehenden Welle wird aber nicht mehr möglich sein. Als Begründung führte Petros Michelidakis an, dass es auf dem Areal Böhler bald ständig so ein Angebot geben wird. „Wir wollen den Fokus auf neuste Trends legen. Die Aufmerksamkeit soll voll auf Wingfoiling und Wingsurfen liegen.“ Messechef Wolfram Diener sagte zudem, dass man in ungewisser Pandemielage die Entscheidung treffen musste, den Vertrag für die 300.000 Euro teure Welle zu verlängern.

Stattdessen entsteht in Halle 17 aus Steinblöcken ein 60 Meter langer Pool, Windmaschinen machen neue Arten des Windsurfens möglich. Beim Wingsurfen hält der Fahrer das Segel ohne Mast in der Hand, beim Wingfoiling kann das Brett aufgrund eines kleinen Tragflügels (Foil) darunter quasi über das Wasser schweben. Das können Besucher erstmals ausprobieren. Für alle, die es unter Wasser zieht, ist der neu gebaute Tauchturm in Halle 12 interessant. Er ist acht Meter breit und vier Meter hoch. Nachwuchssegler können sich zudem in einem Pool in Halle 15 versuchen, gepaddelt wird im Kanukanal in Halle 14.

Eine weitere Neuheit ist die Bühne namens „Blue Innovation Dock“. Politiker, Hersteller, Marinabetreiber und Verbände diskutieren hier Nachhaltigkeitsthemen. „Wir sind uns unserer Verantwortung für Meeres- und Umweltschutz bewusst“, sagte Messechef Diener.

In vielerlei Hinsicht knüpft die Boot ansonsten da an, wo sie seit 2020 pausieren musste. Präsentiert werden erneut Luxusjachten sowie auch Einsteigerboote, ob mit Hilfe eines Segels oder Motors angetrieben. Zunehmend präsentieren manche Händler auch E-Antriebe. Auch generell gehe der Trend weg von Höchstgeschwindigkeiten und dafür hin zu mehr Komfort und Platz an Bord, sagte Michelidakis.

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