Zuwachsraten im Thailand-Geschäft Boom auf der Langstrecke

Düsseldorf · Starke Zuwachsraten im Thailand-Geschäft und bei den LTU-Verbindungen nach Amerika - der Flughafen stellt sich ebenfalls auf die Ausweitung des Interkont-Geschäfts ein und investiert in Gepäck-Logistik, Transfer-Anlagen und neue Wartungshalle 100 Millionen Euro.

 Gestern Mittag am Düsseldorfer Flughafen: Ein LTU-Airbus im neuen Design - bisher wurden fünf Maschinen umlackiert - wurde für den Start nach New York vorbereitet.

Gestern Mittag am Düsseldorfer Flughafen: Ein LTU-Airbus im neuen Design - bisher wurden fünf Maschinen umlackiert - wurde für den Start nach New York vorbereitet.

Foto: RP/Werner Gabriel

Die Düsseldorfer Fluggesellschaft LTU fühlt sich in ihrer Strategie, den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf den Ausbau der interkontinentalen Langstrecken zu legen, durch satte Wachstumsraten bestätigt. Allein auf ihren Strecken von Deutschland nach Bangkok in Thailand, meldet die Airline Passagierzuwächse im Vergleich zum Vorjahr von 290 Prozent. Etwa zwei Drittel der 34000 zusätzlichen Fluggäste flogen ab oder über Düsseldorf, der Rest geht auf das Konto des zweiten LTU-Drehkreuzes München.

Unterdessen richtet sich auch der Flughafen auf die Ausweitung des Interkontinental-Geschäfts ein. In den kommenden drei Jahren sind Investitionen für 100 Millionen Euro geplant. Darunter fällt die aufwändige Umgestaltung der Transit-Wege für Passagiere, die auf anderen Flughäfen in Deutschland oder im Ausland gestartet sind und in Düsseldorf umsteigen. Sie sollen auf kurzem Weg zwischen den Flugsteigen C und B und ohne weitere Kontrollen ihres Handgepäcks ihre endgültige Maschine erreichen. Für Air Berlin wird eine neue Wartungshalle gebaut. Die Gepäcksortieranlage wird zudem erweitert.

Dass Düsseldorf sich neben den beiden großen Luft-Drehkreuzen Frankfurt und München als dritte Interkontinental-Drehscheibe entwickeln würde, wurde spätestens mit dem Auftritt von Emirates (zwei mal täglich nach Dubai), Delta Airlines (Atlanta) und Northwest Airlines (Detroit) klar. Die Lufthansa fliegt nach New York und Chikago.

Die Bestätigung der neuen Betriebsgenehmigung durch das Oberlandesgericht schafft Planungssicherheit. Flughafen-Chef Christoph Blume hat mit politischer Unterstützung der Gesellschafterin Stadt die Parole ausgegeben, die zusätzlichen Kapazitäten möglichst qualitativ, sprich mit großen Maschinen auf den Langstrecken, zu nutzen. "Unsere Aquisitionsstrategie orientiert sich am Bedürfnis der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsbeziehungen. Wir wollen das globale Business dort vernetzen, wo globales Business zu Hause ist", sagt Blume.

Bereits heute gibt es 65 wöchentliche Verbindungen zwischen Düsseldorf und Interkontinental-Zielen. Ein Beispiel für das Potenzial des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsraumes: Während Düsseldorf im Fernstreckensegment 2006 bereits elf Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr zählte, ging der Anteil der Fluggäste zum Drehkreuz Frankfurt deutlich zurück.

Die LTU war in den vergangenen Jahren auf ihren klassischen Fernstrecken nach Asien sowie Nord- und Mittelamerika durch die Auswirkungen von Terroranschlägen, Naturkatastrophen und konjunkturellen Einbrüchen schwer gebeutelt. Für ihre wichtigsten Interkontinental-Verbindungen ab Düsseldorf meldet sie durch die Ausdehnung ihres wöchentlichen Flugangebotes ab Düsseldorf erhebliche Zuwächse. In der ersten Hälfte diesen Jahres buchten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 6000 Fluggäste mehr ein Ticket nach Los Angeles. Das ist eine Steigerung um 53 Prozent. Miami kam auf ein Plus von 7000 Passagieren ( 52 Prozent), Fort Myers auf 3000 Fluggäste (plus 20 Prozent), Kanada mit Vancouver und Toronto auf 9000 Passagiere mehr (plus 45 Prozent).

Die LTU-Geschäftsführung sieht in solchen Zuwächsen - ausschließlich bei Einzelbuchern - eine Bestätigung ihrer seit Jahren verfolgten Strategie, die Fluggesellschaft verstärkt als Linien-Gesellschaft zu etablieren. Dazu hat sie schon heute zwölf Langstrecken - Maschinen vom Typ Airbus A330-200 mit mehr als 320 Plätzen im Einsatz und wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr eine weitere an den Start bringen.

Nach der Übernahme durch Air Berlin bekommen die Düsseldorfer ab November mit Berlin-Tegel ihr drittes Langstrecken-Drehkreuz. Das Konzept auch hier: Die Air Berlin-Maschinen sind die Zubringer für die Langstrecken-Airbusse der LTU. "Die Kooperation zwischen LTU und Air Berlin hat sich bereits in den vergangenen Jahren auf unseren Drehkreuzen in Düsseldorf und München bewährt", sagt Geschäftsführer Jürgen Marbach.

(RP)
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