Hamm Bonsai-Museum eröffnet

Düsseldorf · Am Wochenende können Besucher in Hamm sich in einer Ausstellung mit 120 Bonsai-Bäumen über die aus Japan stammende Kultur informieren. Am Sonntag gibt es am Tag der offenen Tür kostenfreie Führungen.

 Werner M. Busch, Vorsitzender des Vereins Bonsai-Museum Düsseldorf, mit einer Eiche als Bonsai am Eingang des Museums.

Werner M. Busch, Vorsitzender des Vereins Bonsai-Museum Düsseldorf, mit einer Eiche als Bonsai am Eingang des Museums.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In Düsseldorfs kleinstem und ländlichstem Stadtteil erwartet man keine exotischen Angebote. Gut ins Bild passt da an der Hammer Dorfstraße 167 der Traktor, der seine Runden über das Feld mit Salatköpfen dreht. Soll hier etwa ein Bonsai-Museum sein? Doch dann fällt der Blick auf ein Schild. Entlang des Feldes weist es den Weg zur Bonsai-Werkstatt und zum neuen Bonsai-Museum.

Auf einem etwa 1500 Quadratmeter großen Areal ist eine große Vielfalt kleiner Bäume nebeneinander ausgestellt: mit Blättern oder mit Nadeln, exotische und heimische, uralte und junge, gerade gewachsene und solche, deren Stamm eine Kurve oder Schräge nimmt. Rund 120 verschiedene Bonsai-Arten können sich die Besucher unter freiem Himmel anschauen. Schautafeln erklären die Geschichte der Bonsai-Kultur. Auf einem Lehrpfad ist beispielsweise die Entwicklung vom Sämling bis zum reifen Bonsai dargestellt. Und beim Tag der offenen Tür am Sonntag gibt es kostenlose Führungen.

Wie von der Natur gestaltet

Werner M. Busch, der vor 28 Jahren mit der Kultivierung und dem Verkauf von Bonsai-Bäumen begann, reist regelmäßig nach Japan, um Bäume und die dafür erforderlichen Gefäße zu kaufen. In seiner Werkstatt bringt er Kunden und anderen Interessierten bei, wie sie die Pflanzen richtig beschneiden und pflegen. "Die Bäume sollen möglichst so aussehen, als seien sie von der Natur gestaltet worden", erklärt Busch.

Auf die Idee, ein Museum zu gründen, kam Busch, weil er merkte, dass es viel Informationsbedarf zum Thema Bonsai gibt. "Manchmal kaufen Kunden in einem Gartencenter einen so genannten Zimmer-Bonsai. Das sind tropische Pflanzen, die nicht alt werden." Die Enttäuschung lässt dann nicht lange auf sich warten. Wer einen richtigen Bonsai heranziehen und über die Jahre weiter entwickeln will, der sollte sich gut informieren und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Beliebtes Hobby von Männern

In dem Bonsai-Museum Düsseldorf will der Verein die Gelegenheit dazu geben. "In ein Museum geht man ungezwungener hinein als in ein Geschäft, wo man das Gefühl hat, etwas kaufen zu müssen", sagt Busch.

Als Hobby wird die Bonsai-Kultur vor allem von Männern gepflegt. Unter den sieben Mitgliedern, die den Museumsverein gründeten, ist nur eine Frau. Warum? "Frauen entscheiden nicht so gerne, wo geschnitten wird", glaubt Vereinsmitglied Peter Pudenz.

(RP)
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