Verkehr in Düsseldorf Rheinalleetunnel ab Donnerstag dicht

Düsseldorf · Zwei auf Luftbildern entdeckte mögliche Weltkriegsbomben sollen freigelegt und am Sonntag entschärft werden. Die Sperrung des Rheinalleetunnels in Düsseldorf Richtung Kniebrücke dauert bis zum 6. Juli. In der anderen Richtung ist er weiter befahrbar.

  Der Rheinalleetunnel (Archiv).

Der Rheinalleetunnel (Archiv).

Foto: Bußkamp, Thomas (tbu)

Die Vorbereitungen für die Entschärfung zweier möglicher Weltkriegsbomben laufen auf Hochtouren. Bei den Arbeiten zum Neubau der B7-Anschlussstelle Heerdter Lohweg waren auf Luftaufnahmen zwei Verdachtspunkte entdeckt worden – in rund vier Metern Tiefe direkt neben beziehungsweise unter der Fahrbahn im Bereich Heerdter Lohweg und Simon-Gatzweiler-Platz.

Um sie freizulegen, sperrt die Stadt die Zufahrt von der Brüsseler Straße zum Rheinalleetunnel und den Tunnel selbst in Richtung Kniebrücke ab Donnerstag. Die Sperrung soll bis voraussichtlich Montag, 6. Juli, andauern, also mehr als zwei Wochen lang. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie gehen Stadt und Feuerwehr jetzt vor? Die Verdachtspunkte wurden auf Luftbildern der Baustellenfläche entdeckt, erste Sondierungen vor Ort haben den Verdacht nicht entkräftet. Es besteht zunächst kein dringender Handlungsbedarf – wenn die Kampfmittel aber erst einmal komplett freigelegt sind, kann je nach Fund (beispielsweise bei einem so genannten Langzeitzünder) eine sofortige Entschärfung nötig werden.

Vorgesehen ist diese für den 21. Juni – also den kommenden Sonntag, um die Einschränkungen für Pendler möglichst gering zu halten. Bereits am Mittwoch, 17. Juni, 19 Uhr, wird für vorbereitende Arbeiten auf der Brüsseler Straße eine einspurige Verkehrsführung in Richtung Theodor-Heuss-Brücke eingerichtet. Bis Donnerstagmorgen um 5 Uhr kann es dadurch zu Verkehrsbehinderungen kommen. In dieser Zeit wird eine mobile Schutzeinrichtung errichtet, die die Arbeiter vor dem fließenden Verkehr schützen und gleichzeitig die bis zu neun Meter tiefe Baugrube absichern soll.

Sperrung Rheinalleetunnel: So kann der Tunnel in Düsseldorf umfahren werden
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Sperrung Rheinalleetunnel in Düsseldorf - das müssen Sie wissen

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Zufahrt zum Rheinalleetunnel von der Brüsseler Straße und der Tunnel in Richtung Kniebrücke werden am Donnerstagmorgen gesperrt. Nach der Entschärfung muss das tiefe Loch dann wieder verschlossen und die Fahrbahndecke wieder hergestellt werden. Wegen dieses Aufwands dauert die Sperrung so lang an.

Wie wird der Verkehr umgeleitet? Staus dürften während der Sperrung unvermeidbar sein. Der Rheinalleetunnel ist eine viel genutzte Verbindung aus dem Linksrheinischen in die Düsseldorfer Innenstadt; viele Einpendler von der A52 kommen über die Brüsseler Straße. Die Stadt hat am Montag auf Anfrage bestätigt, dass für sie eine großräumige Umleitung eingerichtet wird – erste entsprechende Schilder sind in den vergangenen Tagen bereits aufgestellt worden. Autofahrer sollen demnach bereits am Kaarster Kreuz über die A57 (bis Kreuz Meerbusch), die A44 (bis Düsseldorf-Stockum) und die Danziger Straße umgeleitet werden und dann aus Richtung Norden in die Innenstadt fahren.

Aus dem linksrheinischen Düsseldorf können Autofahrer auch über die Theodor-Heuss-Brücke fahren, die allerdings für Lkw ab 30 Tonnen gesperrt ist. Nach der Ummarkierung der Fahrstreifen in der Nacht zum 18. Juni wird man laut Stadt wieder zweispurig in Richtung der Brücke fahren können. Auch bei diesem Weg geht es weiter über die Danziger Straße und den Kennedydamm weiter in Richtung Stadtmitte.

Während der Suchschachtungen sind die Pariser Straße und die Düsseldorfer Straße nicht von der Sperrung betroffen. Vermutlich werden ortskundige Autofahrer auch auf diesen Weg auszuweichen versuchen und dann über Oberkassel ins Stadtzentrum fahren.

Wie läuft die Entschärfung selbst ab? Dazu gibt es aktuell noch keine Informationen, weil noch nicht klar ist, was genau die Einsatzkräfte tatsächlich im Boden finden werden. Allerdings laufen bereits Vorbereitungen für den Fall, dass die nahe Schön-Klinik von einer Evakuierung des Umfeldes betroffen ist. Feuerwehr und Krankenhaus haben mitgeteilt, man stimme sich bei allen Maßnahmen eng mit dem Krisenmanagement der Stadt und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst ab. Da die Entschärfung für den Sonntag vorgesehen ist, wird davon ausgegangen, dass der Klinikbetrieb nur kurzzeitig unterbrochen werden müsste.

Info Am Gefahrentelefon der Feuerwehr gibt es ab kommendem Freitag, 19. Juni, Erstinformationen unter der Rufnummer 3889889. Am Tag der Freilegung und möglichen Entschärfung ist es ebenfalls zu erreichen.

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