Zwei Gerichtssäle für insgesamt 21 Angeklagte Bombenfestes Prozessgebäude eingeweiht

Düsseldorf (ddp). In Düsseldorf ist am Mittwoch ein bombenfestes Prozessgebäude für Terror-Verfahren eingeweiht worden. Nach Angaben von Oberlandesgericht-Sprecher Hans-Joseph Scholten hat der Bau des Hochsicherheitsgebäudes rund 32 Millionen Euro gekostet. Der bisherige Hochsicherheitstrakt in der Tannenstrasse, wo sich neben RAF-Terroristen auch Angehörige islamistischer, kurdischer und irischer Terrorgruppen verantworten mussten, genügte nach 28 Jahren nicht mehr den Erfordernissen heutiger Prozesse.

Künftig werden Terroristenprozesse und andere Strafverfahren, die einen hohen Sicherheitsstandard erfordern, in dem laut OLG "bundesweit einmaligen Gebäude" stattfinden. Kernstück des Gebäudes sind die beiden Sitzungssäle, in denen gegen insgesamt 21 Angeklagte verhandelt werden kann. Soweit die Gefährdungslage es erfordert, könnten Personen über den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach in das Prozessgebäude geführt werden, sagte Scholten.

Der große Saal bietet auf 560 Quadratmeter Platz für 145 Zuschauer, 15 Angeklagte, 60 Rechtsanwälte und 30 Sicherungskräfte. Der kleinere Saal hat Platz für 61 Zuschauer, sechs Angeklagte, 16 Rechtsanwälte und 20 Sicherheitskräfte. In beiden Verhandlungssälen sind laut Scholten Angeklagte und übrige Prozessbeteiligte durch rund drei Meter hohe Glaswände voneinander getrennt. Im Gegensatz zu dem alten Saal in der Tannenstraße verfügen die neuen Säle über Tageslicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort