Bauen in Düsseldorf Boden- und Hauspreise steigen stark

Düsseldorf · Bauland und Immobilien in Düsseldorf werden immer teurer: Preise für Einfamilienhaus-Grundstücke sind um neun Prozent gestiegen, Grundstückpreise für Mehrfamilien- oder Geschäftshäuser um fünf Prozent. Die Zahl der Kaufverträge hat um elf Prozent zugelegt.

Düsseldorf: Typische Richtwerte beim Immobilienkauf
Infos

Düsseldorf: Typische Richtwerte beim Immobilienkauf

Infos
Foto: Andreas Endermann

Wer in Düsseldorf bauen oder ein Grundstück mit Haus erwerben will, hat es immer schwerer. Denn: Die Preise steigen rasant. "Die Preise entwickeln sich auf ein immer höheres Niveau", sagt Wilfried Mann, Vorsitzender des städtischen Gutachterausschusses für Grundstückswerte.

Das Gremium hat nun die neuen Boden- und Marktrichtwerte für die Landeshauptstadt festgelegt. Ergebnis: Die Anzahl der Immobiliengeschäfte ist 2010 um elf Prozent (5766 Kauffälle), der Flächenumsatz sogar um zwölf Prozent auf 2,55 Milliarden Euro gestiegen. Fakt ist: Die Preise in "teuren" Stadtteilen wie Oberkassel, Stockum, Zooviertel, Pempelfort, Golzheim oder Kaiserswerth explodieren und die Nachfrage steigt stetig.

Unbebaute Grundstücke Die Preise haben gegenüber 2009 kräftig angezogen: Einfamilienhaus-Grundstücke im Schnitt um neun Prozent, Gewerbe- und Industriegrundstücke um fünf Prozent. Die Unterschiede sind groß: Ein Quadratmeter Boden für den Bau eines Einfamilienhauses kostet in Wersten (Hermannstadtstraße) 290 Euro, in Golzheim (Erwin-von-Witzleben-Straße) dagegen 850 Euro. Mehrfamilienhäuser werden in Garath (Emil-Barth-Straße) für 290 Euro pro Quadratmeter Grund und Boden gebaut, an der Schäferstraße in Pempelfort bereits für 2000 Euro. Die Innenstadt hat besonders hohe Preise: An der Leopoldstraße kostet der qm 1300 Euro, an der Königsallee 15 200 Euro.

Bebaute Grundstücke Auf alle Stadtteile bezogen, gibt es bei den freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern ein Plus um 5,2 Prozent. Reihenhäuser verzeichnen einen Preisanstieg um 2,1 Prozent.

Eigentumswohnungen Alte Eigentumswohnungen, die vor 1945 gebaut wurden, ließen in 2010 im Preis um 1,4 Prozent nach. Bei den nach 1945 gebauten Eigentumswohnungen aber kletterten die Preise um 5,4 Prozent. Neubauten seit 1980 erlebten einen Preisanstieg um 1,7 Prozent. Klar ist: Nur wer seine alten Objekte auf modernen Standard bringt, bleibt am Markt attraktiv. Alte Bestände hätten auf dem Markt kaum eine Chance, sagt Mann. In den niedrigeren Preislagen wie Reisholz (Potsdamer Straße) wurden Marktrichtwerte für Eigentumswohnungen von 1985 für 1250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche festgestellt. Spitzenreiter sind Eigentumswohnungen in Oberkassel wie beispielsweise am Kaiser-Friedrich-Ring (Baujahr 1930), die bei 3700 Euro pro Quadratmeter liegen.

Die Preise werden auch künftig stark steigen, sagt der Aussschussvorsitzende Wilfried Mann. Ausschussmitglied Josef Nagel sagt auch, dass Hoffnungen auf preiswerten Wohnraum wohl eher Träume bleiben. "Düsseldorf hat keinen Platz mehr, die Stadt ist beschränkt." Deshalb gebe es in Düsseldorf keine billigen Wohnungen mehr. "Die findet man in Mettmann oder Ratingen. Dorthin ziehen die Menschen, die das suchen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort