Engpässe in Düsseldorf Zum Blutspenden nach Benrath

Benrath · Das DRK hatte zur Blutspende in den Arndtsaal aufgerufen. Die Aktion war erfolgreich, insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen Engpässe in der Blutversorgung. Auch Esther Kellner war dabei.

 Esther Kellner kennt das Prozedere der Blutspende.

Esther Kellner kennt das Prozedere der Blutspende.

Foto: RP/Yasemin Bauer

Esther Kellner kennt das Prozedere bereits; die Düsseldorferin spendet seit 20 Jahren Blut, seit zwei Jahren macht sie es regelmäßig. „Ich sehe das als meine solidarische Aufgabe an“, sagt Kellner, während sie sich nach der Blutabnahme auf einer Liege ausruht. Spendende wie Esther Kellner werden vor allem seit dem Beginn der Pandemie vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) dringend gesucht. Blutkonserven gibt es eigentlich nie genug – durch Corona und die Flutkatastrophe hat sich die Situation allerdings noch einmal zugespitzt. Dass am Dienstag so viele Menschen den Arndtsaal der Evangelischen Kirchengemeinde in Benrath aufgesucht haben, um einen Teil ihres Blutes zu spenden, freut Vera Sievert deshalb umso mehr. Mit 61 Anmeldungen sei der Stadtteil gut aufgestellt, resümiert die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DRK-Blutspendedienstes West.

Engpässe gibt es allerdings auch in Düsseldorf. Allein im vergangenem Jahr fehlten hier 2500 Blutkonserven. Dabei gab es gerade zu Beginn der Pandemie einen regelrechten Ansturm auf die Blutspendetermine. „Die Leute hatten plötzlich nichts mehr zu tun“, sagt Sievert. So sei die Blutspende eine willkommene Abwechslung gewesen in einem Alltag, der sich hauptsächlich in den eigenen vier Wänden abgespielt habe. „Wir haben quasi von der Langeweile profitiert“, sagt sie und lacht.

Eineinhalb Jahre später stehen die Leute nicht mehr Schlange. „Mit den zunehmenden Lockerungen gehen sie wieder in den Biergarten oder ins Kino.“ Die Blutspende stünde dann erst einmal hinten an. Zwar könne sie es den Leuten nicht verübeln, problematisch für die Blutversorgung sei dieser Zustand allerdings schon, so Sievert. Neben den Spenden von Privatpersonen konnte ein großer Teil der benötigten Blutkonserven bislang durch Firmentermine gedeckt werden. In Düsseldorf sind durch Corona jedoch mehr als 60 solcher Termine ausgefallen. Auch die Blutspendemobile konnten nicht mehr wie gewohnt eingesetzt werden. Hinzu kam die Angst vor dem Virus. „Manche Personen hatten die Sorge, sich während der Spende mit Corona zu infizieren“, erzählt Sievert.

Dabei achten die Mitarbeiter des DRKs streng auf die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften. So sind Spenden nur mit Termin möglich, es wird für ausreichend Abstand gesorgt und nach der Spende gibt es statt einem Imbiss ein Lunch­paket. Das gespendete Blut wird nicht auf das Corona-Virus getestet. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand lässt es sich nicht durch eine Bluttransfusion übertragen. Blutkonserven sind nur sehr bedingt haltbar, in Deutschland benötigt man bis zu 15.000 Blut- und Plasmaspenden täglich. Aus diesem Grund wird das DRK-Blutspendemobil morgen von 11 bis 15 Uhr einen Halt an der Schön-Klinik in Heerdt einlegen. Vera Sievert hofft darauf, dass die Düsseldorfer auch in Zukunft weiterhin tatkräftig spenden. Auf Esther Kellner kann sie sich dabei verlassen.

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