Neuer Vorschlag Blumen für den Kö-Graben
Düsseldorf · Als Alternative zu Efeu auf weißem Split schlägt die Gartengestalterin Ricarda Kiwit Treppen und Ruheplätze auf der Böschung mit Blumenterrassen vor. Der Split auf den steilen Uferhängen sei nur schwer zu pflegen.
Die mächtigen Platanen am Kö-Graben brauchen ein optisch starkes Gegengewicht, wenn der Wassergraben landschaftlich reizvoll sein soll. Efeugruppen auf weißem Split haben den großkronigen Bäumen zu wenig entgegenzusetzen, ist die Garten- und Landschaftsbauerin Ricarda Kiwit überzeugt. "Kleine Treppenanlagen auf der Böschung mit Sitzgelegenheiten und Blumenbeeten machen die Kö zum Flanieren attraktiver und haben ein größeres Eigengewicht als Efeu auf Split", sagt sie. Diese Komposition von Tita Giese sei nicht mehr als ein gemaltes Bild auf dem Boden.
Dazu eines, das sehr anfällig sei. Denn es verschwinde sehr schnell unter den Blättern der Platanen. Den Beweis kann Kiwit problemlos mit einem Spaziergang zum Kö-Graben bringen. Dort verschwindet das Efeu, das sich an den steilen Böschungen neben dem Tritonenbrunnen festgesetzt hat, unter einem dichten, braunen Blätterteppich, der nur schwer zu entfernen ist. "Die Blätter der Platanen verrotten nicht, decken alles zu und müssen rasch per Hand entfernt werden", erklärt Kiwit.
Damit hat sie das größte Problem des Kö-Grabens im Blick: die gute und einfache Pflege der Uferböschung, die für ein schönes Bild der Königsallee nötig sei. Und die sei auf dem Split sehr schwierig. "Die trockenen, brüchigen Blätter werden auf den scharfkantigen, kleinen Splitsteinen unter den Tritten der Gartenarbeiter zerrieben, die Reste sich in den Spalten festsetzen", ist Kiwit überzeugt. Auch die feinen Samenstände der Platanenfrüchte würden gleichsam zerbröseln und sich am Split anhaften. "Bereits nach kurzer Zeit wird der Split sich färben und unansehnlich sein", sagt sie. Wenn er denn überhaupt auf der extrem steilen Böschung hält.
Steine ins Wasser gespült
"Schon bei einem starken Regenguss werden die Steinchen ins Wasser gespült", ist Kiwit aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Gartengestalterin überzeugt. Generell sei eine steile Böschung nur schwer in Schuss zu halten. "Aber wenn ein sehr hoher Pflegeaufwand vorgesehen ist mit rechtzeitigem Entfernen von Laub sowie Bewässerung, dann kann selbst Rasen wachsen", sagt Kiwit. Für eine einfachere und kostengünstigere Pflege seien aber Blumenbeete geeignet. Die kann sich die Gestalterin vieler Gärten in ganz Europa auch am Kö-Graben vorstellen. "Die Kö wäre viel abwechslungsreicher, wenn die Uferböschung in gewissen Abständen mit Treppen unterbrochen ist, auf denen die Spaziergänger wie auf der Freitreppe am Burgplatz sitzen können", so Kiwit. Neben den Stufen könnten dann terrassenförmig Beete angelegt werden. Sie seien eben, das Laub sei sehr viel leichter zu entfernen. Und solche Beete seien auch zu vermarkten, so Kiwit. "Düsseldorfer Gartenbaubetriebe, die für ihre Staudenproduktion bekannt sind, könnten auf diesen Flächen ihre Produktion vorstellen."