Düsseldorf Blitzer am Nordstern wirken

Düsseldorf · Kein einziger Autofahrer fuhr 2010 bei Rot über die Ampel. Allerdings häufen sich die Rotlicht-Verstöße an dem Teil der Kreuzung, der noch nicht überwacht wird. Der Top-Unfallschwerpunkt Mörsenbroicher Ei kommt unter die Lupe.

 Im Dauerbetrieb: Die Blitzer am Nordstern.

Im Dauerbetrieb: Die Blitzer am Nordstern.

Foto: RP/Achim Hüskes

971 Autofahrer, die binnen eines Monats über eine Ampel-Blitzanlage rasen, gegenüber keinem Einzigen in einem ganzen Jahr, der sich dies zuschulden kommen lässt: Dreieinhalb Jahre nach ihrer Inbetriebnahme erfüllen die Starenkästen am Nordstern endgültig ihren Zweck. Im Juni 2007 wurde die Ampel-Blitzanlage an der Kreuzung von B 8 und A 44 installiert, weil bei den vielen Unfällen in dem Bereich zuvor häufig Rotlicht-Verstöße die Ursache gewesen waren. "2010 wurde kein einziger Autofahrer mehr geblitzt, der bei Rot fuhr", sagt Bernd Vollmer vom Verkehrskommissariat der Polizei. Dementsprechend ist der Nordstern nach vielen Jahren erstmals aus den ersten drei Plätzen der Unfallschwerpunkte herausgefallen. Dies geht aus der neuen Unfallstatistik hervor. 85 Unfälle gab es hier 2010, sieben weniger als im Vorjahr. 2008 waren es 103, 2007 noch 133 gewesen.

Ironie dabei: Plötzlich wird der nordwestliche Knoten der Kreuzung, der bisher noch nicht von Blitzern überwacht wird, hinsichtlich der Rotlichtverstöße auffällig. "Wir wissen noch nicht, ob sich vielleicht die Verkehrsströme verändert haben, aber viele der Unfälle, die dort geschehen, gehen auf Autofahrer zurück, die bei Rot fahren", so Vollmer. "Darum kommt der Nordstern bei der Unfallkommission wieder auf den Tisch."

Diese Arbeitsgruppe aus Stadt und Polizei, die voraussichtlich im April das nächste Mal zusammentritt, wird sich auch mit zwei anderen Stellen befassen, bei denen die Grenzwerte zur Unfallhäufungsstelle 2010 überschritten wurden: zum einen mit der Heerdter Landstraße, wo es beim Linksabbiegen in die Burgunderstraße vermehrt Probleme gegeben hat — "und zum anderen mit dem Mörsenbroicher Ei", sagt Vollmer. Der Verkehrsknotenpunkt am Arag-Hochhaus ist traditionell der Unfallschwerpunkt Nummer 1 in Düsseldorf, 137 krachte es hier 2010, genauso häufig wie im Jahr zuvor. Zumeist gibt es hier Auffahrunfälle. 2010 jedoch habe sich ein spezielles Problem an der Kreuzung von Heinrich-, Münster- und Grashoffstraße herauskristallisiert, sagt Vollmer. "Hier gab es auffällig viele Rotlichtverstöße. Die Unfallkommission wird sich dort etwas einfallen lassen müssen."

Am Worringer Platz, seit Jahren auf Platz 2 der städtischen Statistik, ist die Zahl der Unfälle deutlich gesunken — von 132 auf 97. Hier hatte es in den vergangenen Jahren häufig Probleme mit Fußgängern gegeben, die bei Rot liefen. "Das haben wir durch intensive Kontrollen in den Griff bekommen", sagt Martin Vonstein, Leiter der polizeilichen Verkehrsdirektion. Häufiger gekracht hat es am Nordfriedhof — da es sich angesichts von 60 000 Fahrzeugen im Tagesverkehr dabei aber größtenteils um kleine Blechschäden handelt, muss die Unfallkommission nicht einschreiten. Neu an der Spitze der Unfallschwerpunkte ist auch die Kreuzung Völklinger-/Fährstraße — laut Polizei bedingt durch die vielen Baustellen und die häufig geänderte Verkehrsführung.

(RP)
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