Böcklin-Gemälde zurück in Düsseldorf Bleiberecht einer Göttin

Düsseldorf · Als Göttin der Jagd ist die keusche Diana eine der wehrhaftesten antiken Gottheiten - vielleicht hat ihr im Museum Kunstpalast zu bewunderndes Bildnis von Arnold Böcklin deshalb sein bewegtes Schicksal unbeschadet überstanden. Dorthin ist es nun dauerhaft zurückgekehrt.

1894 erworben vom Hamburger Bankier und Kunstsammler Eduard Behrens, mussten seine beiden von den Nazis verfolgten Enkel emigrieren - die Sammlung wurde verkauft, die "Schlafende Diana, von zwei Faunen belauscht" kam 1939 über einen Kunsthändler in den Besitz des Deutschen Reiches. Zwar konnten die nach dem Krieg zurückgekehrten Geschwister George und Elisabeth Behrens Wiedergutmachungszahlungen erfolgreich geltend machen, jedoch nicht für die aus der Kunstsammlung verkauften Stücke.

So gelangte das Werk 1966 als Dauerleihgabe des damaligen Bundesschatzministeriums in die Sammlung der Stadt Düsseldorf und zählte zu den Publikumslieblingen im Museum am Ehrenhof.

Erst im Jahre 2006 offenbarten Restitutionsansprüche der Erbengemeinschaft und Nachforschungen von Gemäldegalerie-Leiterin Bettina Baumgärtel die Provenienz des Bildes.

Nach langen Verhandlungen wurde "Diana" den Erben übergeben und konnte nun mit großzügiger Unterstützung von Stadt, Land, Bund zurückerworben werden.

Anlass genug für eine Präsentation in der Ausstellungsreihe "spot on" und einen Festakt, bei dem Isabel Pfeiffer-Poensgen (Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder), Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Regina Wyrwoll (Generalsekretärin Kunststiftung NRW) sowie Ministerialrat Frithjof Berger die Bedeutung und die spannende Geschichte des Bildes erläuterten.

"Ich freue mich, dass dieses wichtige Werk des Schirmer-Schülers Böcklin nun als fester Bestandteil der Sammlung dauerhaft in Düsseldorf präsentiert werden kann, es gehört zu den Höhepunkten in unserer Gemäldesammlung", sagte Kulturdezernent Hans Georg Lohe in seiner Ansprache.

Museumsdirektor Beat Wismer verriet, dass es ihn als Schweizer besonders freue, "dass wir einen Eidgenossen hier etwas weiter Rhein aufwärts dauerhaft halten können". Neben zahlreichen Mitgliedern des Kulturausschusses waren unter anderen Galerist Hans Paffrath, Sammler Wolfgang Hanck sowie der ehemalige Kulturdezernent Bernd Dieckmann zugegen.

Damit jetzt möglichst viele Düsseldorfer und auswärtige Gäste die schöne Diana auch in Augenschein nehmen können, hat das Bild einen extra Raum im Rahmen der Wechselausstellungsreihe "spot on" erhalten. Vom 8. Mai bis 29. August läuft die neue Staffel im Museum Kunstpalast am Ehrenhof. Geöffnet ist die Schau Di.-So., 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr.

(RP)
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