Düsseldorf-Garath Betrügerische Dachdecker stellen utopische Rechnungen aus

Düsseldorf · Fünf angebliche Dachdecker versuchten in Düsseldorf-Garath einen 76-jährigen Senior um mehrere tausend Euro zu betrügen. Die Polizei konnte die Tatverdächtigen stellen.

Der Hauseigentümer saß am Morgen gerade an seinem Frühstückstisch, als zunächst zwei Herren an seiner Haustür klingelten. Die beiden Männer gaben sich als Dachdecker aus und meinten einen "Knick" im Dach des Hauses bemerkt zu haben.

Die beiden wollten für einen Obolus in die Kaffeekasse auf das Dach steigen und „mal nachschauen“. Bedingt durch das überfallartige und penetrante Auftreten willigte der 76-Jährige schließlich ein. Daraufhin holte einer der beiden eine Leiter. Mit einem weiteren Mann bestiegen sie das Dach.

Die beiden Herren wandten sich kurz darauf wieder an den Hausherren und machten ihm mit Nachdruck klar, dass das Dach noch heute repariert werden müsste. Für diese Reparatur verlangten sie 6000 Euro. Die Summe wäre noch am selben Tag fällig.

Nachdem die Summe übergeben worden war, redeten die Männer weiter mit Nachdruck auf den 76-Jährigen ein. Schließlich vereinbarten die Parteien, dass die Dachdecker am Folgetag weitere angebliche Mängel an dem Dach beseitigen sollten. Um die Notwendigkeit einer Dachsanierung zu untermauern, zeigten die Tatverdächtigen dem Senior beschädigte Dachziegel.

Für die weiteren Arbeiten stellten sie ihrem Kunden eine Rechnung von 11.000 Euro in Aussicht. Nachdem die Männer abgezogen waren, setzte sich der völlig überrumpelte Düsseldorfer mit Freunden in Verbindung. Da das Dach erst vier Jahre zuvor saniert worden war, verständigte man die Polizei.

Die Streifenteams nahmen insgesamt fünf Tatverdächtige in einem Lieferwagen direkt vor dem Haus in Empfang. Bei der Überprüfung der Männer im Alter zwischen 19 und 27 Jahren stellte sich heraus, dass vier aus der Truppe einschlägig polizeilich bekannt sind. Bei der Durchsuchung der Personen konnten zudem hohe Bargeldbeträge sichergestellt werden.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen mussten die Tatverdächtigen wieder entlassen werden. Sie erwartet jetzt ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Wuchers und des Betruges.

(csr)
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