CDU-Politiker hatte Debatte ausgelöst Polizei sieht bislang keinen Zusammenhang zwischen A46-Unfall und Umweltspur

Düsseldorf · Bei einem Unfall mit einem Pkw und zwei Lkw im Universitätstunnel der A46 in Düsseldorf ist am Dienstag eine Frau schwer verletzt worden. Jetzt hat die Polizei weitere Details des Unfallhergangs bekannt gegeben.

Die ersten Ermittlungen an der Unfallstelle haben laut Polizei ergeben, dass der Fahrer eines Lkw (7,5 Tonnen) mit Ladekran, ein 54-Jähriger aus Bielefeld, den rechten Fahrstreifen der A46 in Fahrtrichtung Neuss befuhr. Im Tunnel musste er sein Fahrzeug verkehrsbedingt abbremsen.

Eine nachfolgende Autofahrerin, eine 25-jährige Düsseldorferin, bremste ihren Renault Clio ebenfalls ab. Ein hinter dem Clio folgender Fahrer eines Lkw (7,5 Tonnen), ein 52-Jähriger aus Radevormwald, bemerkte die vor ihm bremsenden Fahrzeuge zu spät und prallte auf das Heck des Kleinwagens. Die Wucht des Aufpralls schob den Clio auf den davor abbremsenden Lkw des Bielefelders.

Unfall auf A46 in Düsseldorf: Umweltspur laut Polizei nicht Schuld
Foto: Quelle: Eigene Recherche | Grafik: Zörner

Die Frau wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und musste durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Düsseldorf aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Ein Rettungswagen brachte sie zur intensivmedizinischen Behandlung in ein Krankenhaus. Lebensgefahr konnte zeitweilig nicht ausgeschlossen werden.

Die Polizei betont, dass ein Zusammenhang zwischen dem schweren Unfall und den Umweltspuren rein spekulativ ist. „Auch vor der Einrichtung der Umweltspuren kam es an dieser Stelle zu Rückstaus“, sagte ein Polizeivertreter am Mittwoch im Verkehrsausschuss. Im Ausschuss führte der Vorfall auch zu einer Debatte um politischen Stil. Hintergrund war ein Facebook-Beitrag von CDU-Ratsherr Christian Rütz, der kurz nach dem Ereignis einen Zusammenhang zwischen dem Unfall und der Umweltspur hergestellt hatte.

Politiker von SPD und FDP riefen die CDU auf, den Vorfall intern anzusprechen. Manfred Neuenhaus (FDP) sagte, die Politik dürfe sich nicht anmaßen, über Unfallursachen zu spekulieren. Die Aufklärung sei Sache der Polizei. Norbert Czerwinski (Grüne) sagte, anders als die Anti-Umweltspur-Plakate der FDP seien die Unfall-Spekulationen keine zulässige Polemik im Wahlkampf. Andreas Auler (CDU) hielt dagegen, es sei ohne Bezug zum konkreten Unfall nicht zu verneinen, dass „künstliche Staus“ durch Umweltspuren das Unfallrisiko erhöhten.

Der Unfall hatte sich im Universitätstunnel ereignet, also nicht vor der Ausfahrt „Zentrum“, hinter der die dritte Umweltspur beginnt. Diese Stelle war wegen der Rückstaus bis zur Autobahn besonders in den Fokus geraten. Rütz vermutete einen Zusammenhang mit der Umweltspur auf der Merowingerstraße, die deutlich weiter Richtung Innenstadt beginnt. Er bezog sich auf Staukarten, die zur Unfallzeit gegen 8.30 Uhr einen durchgehenden Stau zwischen der A46 und dem Beginn der Umweltspur am Südring gezeigt hätten.

(csr)
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