Nach dem tödlichen Messerangriff in Düsseldorf „Dass der Täter noch herumläuft, ist etwas unheimlich“

Düsseldorf · Am Montagmorgen wurde eine Frau in Friedrichstadt bei einem Messerangriff tödlich verletzt. Zwei Blumensträuße, eine Hortensie und mehrere Kerzen erinnern an der Stelle an der die schreckliche Tat. Einige Anwohner sind besorgt, dass der Täter noch frei herumläuft.

Mord in Düsseldorf - Blumen und Kerzen am Tatort der Messerattacke
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Tödlicher Messerangriff auf Frau in Düsseldorf - Blumen und Kerzen am Tatort

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Foto: RP/Christoph Schroeter

Der Verkehr läuft wie an jedem anderen Tag auch über die Bachstraße. Kaum ein Autofahrer nimmt Notiz von den Blumen und Kerzen, die Trauernde am Zaun zum Grundstück der Dumont-Lindemann-Hauptschule abgelegt haben. Am frühen Montagmorgen verlor eine 36-jährige Düsseldorferin ihr Leben, nachdem ein Angreifer sie hier mit einem Messer attackiert hatte. Der Täter ist weiter flüchtig. Die Polizei fahndet inzwischen mit einem Foto nach ihm.

Am Tag darauf sind die Spuren des Angriffs beseitigt, von dem Blut des Opfers auf dem Gehsteig ist nichts mehr zu sehen. Zwei junge Frauen (23 und 24 Jahre alt) gehen an den Blumen vorbei, sie schauen kurz hin. Nein, sie wüssten nicht, was hier passiert sei. Nach kurzer Erklärung sagt eine der beiden: „Das habe ich gelesen, hier war das. Echt schlimm, so was.“ Dass der Täter noch frei herumlaufe, finden die beiden „etwas unheimlich“.

Martha R. (64) fährt mit dem Fahrrad vorbei, stoppt vor den Blumen und Kerzen. „Die Frau kannte ich nicht. Ich habe das gestern schon gelesen. Fürchterlich!“ Sie kommt gerade vom Einkauf, fährt hier regelmäßig vorbei. „Gestern aber nicht. Zum Glück“, sagt sie. Ihr sei „ein wenig mulmig“ bei der Vorstellung, „dass der Täter hier noch irgendwo herumläuft“.

Bluttat in Düsseldorf in der Bachstraße - Tödlicher Messerangriff auf Frau
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Tödlicher Angriff auf Frau in Düsseldorf-Friedrichstadt

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Foto: RP/Wulf Kannegiesser

Eine Anwohnerin, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt, sie sei öfter in dem Kiosk einkaufen gewesen, in dem der Verdächtige gearbeitet haben soll. „Er wirkte immer sehr nett, freundlich und auch hilfsbereit auf mich. Öfter verschenkte er auch mal eine Kleinigkeit.“ Er habe ihr vor Kurzem noch erzählt, dass es derzeit in seiner Beziehung nicht so gut laufe. „Ich kann nicht glauben, dass er der Frau etwas angetan haben soll.“

Timur A. (34) sagt, ein Bekannter von ihm wohne ganz in der Nähe. „Er hat den Tumult hier gestern mitbekommen. Als er gehört hat, was passiert war, war er ziemlich geschockt. Ein Mord vor der Haustür.“ Er selbst wohne ein Stück weiter weg in Oberbilk, habe nichts mitbekommen. Dass der Täter noch nicht gefasst sei, mache ihm keine Angst. „Schließlich laufen auch andere Verbrecher frei herum. Da würde man sich ja verrückt machen.“

Anm. d. Red.: In einer früheren Version des Textes hieß es in einem der Zitate, dass der Tatverdächtige Besitzer eines Kiosks in der Nähe des Tatorts sei. Tatsächlich ist er dort Mitarbeiter. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

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