Täter flüchtig Geldautomat in Unterrath gesprengt

Düsseldorf · Mindestens drei Männer sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. Sie entkamen mit einem dunklen Audi, der ein Krefelder Kennzeichen gehabt haben soll.

Um 2.45 Uhr schreckten die Anwohner der Kalkumer Straße durch eine Detonation aus dem Schlaf. Einer von ihnen beobachtete durchs Fenster zwei maskierte Gestalten, die aus dem Vorraum der benachbarten Bank rannten und in ein dunkles Auto stiegen, in dem offenbar ein Fahrer wartete. Der gab Gas und raste in Richtung Unterrather Straße und Autobahn davon.

Die Polizei stand wenig später in einem Trümmerfeld: Der Geldautomat der Filiale der Deutschen Bank war gesprengt worden, die Bargeldfächer ausgeräumt. Wie viel Geld die Täter erbeuteten, war am Donnerstag noch nicht zu klären.

Die Polizei leitete eine Großfahndung nach dem Fahrzeug ein, bei dem es sich den Zeugen zufolge um einen dunklen Audi mit Krefelder Kennzeichen (KR) gehandelt haben könnte. Kriminaltechniker des Präsidiums übernahmen unterdessen die Spurensicherung am Tatort. Bislang blieben die Maßnahmen aber ergebnislos.

Für die Anwohner ein Déjà-vu: Auf den Tag genau vor zwei Jahren war es nur ein paar Meter weiter schon einmal passiert. Damals hatten die Automatensprenger, die ebenfalls mit einem Audi unterwegs waren, bei der Explosion das Foyer der Commerzbank-Filiale teilweise in Brand gesetzt.

Die Tat war für lange eine der letzten in Düsseldorf. Bis im März ein Automat in Holthausen explodierte. Landesweit stiegen 2020 allerdings die Fallzahlen rasant an. Zum einen, weil die Niederlande die Sicherheitsvorkehrungen an Geldautomaten massiv verbessert hatte. Aber Experten vermuten auch, dass die Banden in der Zeit vor dem Lockdown ihre Schlagzahl erhöhten. Allein in der vergangenen Woche wurden vier Taten in der Region gemeldet, davon zwei innerhalb weniger Stunden in Ratingen.

Zum Fall in Unterrath bittet die Kriminalpolizei um Hinweise unter Telefon 0211 8700.

(csr)
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