Waffe gehört neuerdings zur Ausstattung Polizisten überwältigen Randalierer mit Taser

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Polizei erprobt derzeit die Waffe, die durch Stromimpulse lähmt. In der Nacht zu Samstag wurde sie gegen einen 33-Jährigen eingesetzt. Er soll die Beamten zuvor mit einer Flasche beworfen haben.

 Die Polizei in NRW erprobt Taser, hier eine Vorführung des Geräts beim Start des Pilotprojekts im vergangenen Jahr.

Die Polizei in NRW erprobt Taser, hier eine Vorführung des Geräts beim Start des Pilotprojekts im vergangenen Jahr.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(arl) Die Polizei hat in der Nacht zu Samstag einen Randalierer mit einem Taser überwältigt. Die Beamten setzten die Waffe, die nach einem Pilotprojekt neuerdings zur Grundausstattung gehört, gegen einen 33 Jahre alten Mann in Oberbilk ein. Er hatte zuvor nach Polizeiangaben randaliert und eine Flasche auf Polizisten geworfen. Er wurde nach dem Schuss gefesselt und in Gewahrsam genommen.

Bei einem Taser-Schuss dringen zwei Pfeilelektroden in den Körper des Angreifers und geben innerhalb von Sekunden Stromimpulse ab, die auf das Nervensystem wirken. Sie verursachen eine neuromuskuläre Lähmung, die den Getroffenen kurzzeitig handlungsunfähig macht. Die elementaren Vitalfunktionen werden dabei nach Polizeiangaben nicht beeinträchtigt.

Gegen 1 Uhr war die Polizei zur Markenstraße gerufen worden, wo der Mann Passanten angepöbelt und Gegenstände umhergeworfen haben soll. Als das Streifenteam eintraf, schrie der Mann Polizeiangaben zufolge lauthals und wirkte äußerst aggressiv. Er bewarf die Beamten mit einer Glasflasche und trat gegen ein geparktes Auto.

Auf mehrfache Ansprache habe sich der Mann nicht beruhigt und sei den Aufforderungen der Polizisten nicht nachgekommen, sondern habe stattdessen in seine Bauchtasche gegriffen und einen nicht erkennbaren Gegenstand herausgezogen. Ein Beamter habe dann nach vorheriger Androhung den Taser eingesetzt. Der Mann erlitt leichte Verletzungen. Ein Arzt entnahm ihm wegen offensichtlicher Alkoholisierung und des Verdachts der Einnahme von Drogen Blutproben. Die Nacht verbrachte er im Polizeigewahrsam.

Die Polizei hatte in Düsseldorf und drei weiteren Polizeibehörden den Einsatz der gelben Geräte erprobt, die offiziell Distanzelektroimpulsgeräte heißen, aber vor allem unter dem Namen eines Herstellers bekannt sind. Das Pilotprojekt sollte bis zu diesem Frühjahr klären, ob ein flächendeckender Einsatz sinnvoll ist. Innenminister Herbert Reul (CDU) kündigte aber bereits vorab im Oktober an, dass die Waffe künftig zur Grundausstattung gehört.

(arl)
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