Kommentar zur Personalabbau bei der Polizei Sparen mit Augenmaß

Es ist nicht leicht abzuwägen, wo das Personal bei der Polizei abgezogen wird, meint unsere Autorin. Verkehrssicherheitstraining ist genauso wichtig wie Kriminalitätsprävention. Der Polizeipräsident brauche deshalb vor allem eines: gutes Augenmaß.

 Polizeipräsident Norbert Wesseler begrüßt 148 neue Polizeibeamte.

Polizeipräsident Norbert Wesseler begrüßt 148 neue Polizeibeamte.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Natürlich kann man sich fragen, ob Polizisten Schulkindern das Fahrradfahren beibringen müssen, ob sie mit Senioren Rollatoren-Trainings machen müssen, oder ob sich die Polizei eine Verkehrspuppenbühne leisten soll. Die Antwort ist in allen Fällen Ja. Verkehrssicherheitstraining ist genauso wichtig wie Kriminalitätsprävention, die Opferschutzstelle nicht weniger als die Ermittler. Es gibt keine verzichtbare Polizeiarbeit.

Es gibt aber Dienststellen – dazu gehört das Jugendkommissariat – denen fällt ihr eigener Erfolg auf die Füße. Die werden für rückläufige Zahlen gelobt – und dann müssen sie Personal abgeben, weil sie ja nun weniger Arbeit haben. Das ist zu kurz gedacht. Ohne die Präsenz (und das konsequente Handeln) von Prios werden die beruhigten Brennpunkte in kürzester Zeit wieder auflodern. Das darf nicht sein. In der Haut desjenigen, der da beim Streichen abwägen muss, will wohl keiner stecken. Der Polizeipräsident braucht ein gutes Augenmaß.

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