Polizei-Bilanz zu Karneval Zahl der jugendlichen Koma-Säufer in Düsseldorf verdreifacht

Düsseldorf/Köln · In vielen Städten in NRW haben Karnevalisten am Donnerstag Altweiber gefeiert. Vor allem in Düsseldorf und Köln war in den Innenstädten viel los. Polizei und Feuerwehr ziehen dennoch eine positive Bilanz.

Altweiber Düsseldorf 2024: Jecken feiern heute in der Altstadt (Fotos)
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So feiern die Jecken an Altweiber 2024 in Düsseldorf

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

An Altweiber hatte die Feuerwehr in Düsseldorf viel zu tun: Bis 18 Uhr gab es 535 Einsätze (2018: 563) im gesamten Stadtgebiet. Davon waren 335 Notfalleinsätze (2018: 350) und Krankentransporte des Rettungsdienstes. Auch die Sanitäter an den sogenannten Unfallhilfestellen in der Innenstadt kümmerten sich den Tag über um die Jecken: 185 Karnevalisten wurden versorgt (2018: 195), 77 von ihnen (2018: 49) mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die häufigsten Ursachen waren dabei Herz-Kreislauf-Probleme und übermäßiger Alkoholkonsum, wie die Feuerwehr mitteilte. 23 (2018: 7) Patienten waren minderjährig.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin war der Karnevalsauftakt „eher ruhiger und friedlicher als erwartet“. Die Lage sei erfreulich: „Fröhlich-ausgelassenes Feiern, keine größeren Vorkommnisse.“

Die Polizei Mönchengladbach rückte an Altweiber zu 40 Einsätzen mit Karnevalsbezug aus. Vier Menschen wurden in Gewahrsam genommen oder kurzfristig festgenommen. Laut Polizei gab es eine Anzeige wegen Vergewaltigung, zehn Körperverletzungsdelikte, eine Strafanzeige wegen Beleidigung auf sexueller Basis und zwei Sachbeschädigungen.

In Köln waren am Donnerstag mehr als 1000 Polizisten in der Stadt im Einsatz. Im Bereich Zülpicher Platz und Ubierring wurden Verkehrssperren eingerichtet, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Um kurz nach 11.11 Uhr randalierte ein 35-Jähriger in der Bechergasse. Ein Alkoholtest der Polizei bei dem Obdachlosen ergab 2,3 Promille. Der Mann wurde in eine Ausnüchterungszelle gebracht.

Weiberfastnacht ist seit jeher einer der arbeitsintensivsten Tage für die Kölner Polizei. Am späten Donnerstagnachmittag war die Lage „immer noch im vergleichsweise grünen Bereich“, wie ein Sprecher erklärte. Dies habe möglicherweise auch damit zu tun, dass der Zulauf diesmal geringer sei als in vergangenen Jahren.

Mit fortgeschrittener Stunde mache sich allerdings der gestiegene Alkoholkonsum bemerkbar. „Es gibt immer wieder Straftaten, auch Körperverletzungen, Sachbeschädigungen“, sagte der Sprecher. Am Abend warf ein 17-Jähriger an der Frankenwerft einen Böller in die Menschenmenge. Eine Frau wurde dadurch am Fuß verletzt. Der Jugendliche wurde von den Beamten mit auf die Wache genommen.

Bis 19.30 Uhr nahm die Polizei 25 Menschen in Gewahrsam. Ein 23- und ein 31-Jähriger wurden zudem wegen Exhibitionismus beziehungsweise wegen sexueller Belästigung vorläufig festgenommen.

(mba/dpa)
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