Düsseldorf Flughafen lässt Experten nach Bomben suchen

Düsseldorf · Auf dem Flugfeld des Düsseldorfer Flughafens wird am kommenden Dienstag nach Bomben gegraben. Der Düsseldorfer Flughafen teilte am Freitag mit, dass es zwei Verdachtspunkte auf Blindgänger gebe. Möglicherweise müssen Experten diese entschärfen.

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Foto: dietrich janicki

Bei Sondierungsarbeiten waren zwei verdächtige Gegenstände in einer Tiefer von 1,5 und 5,5 Metern im Boden aufgefallen. Die Grabungsarbeiten beginnen am Dienstag, ab 12 Uhr. Die Stadt rechnet damit, dass die Grabungsarbeiten bis etwa 21.30 Uhr abgeschlossen sind. Dann würde feststehen, ob es sich tatsächlich um Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt.

In der Vergangenheit hat es am Düsseldorfer Flughafen bereits mehrere Bombenfunde gegeben. Als am 17. April 1945 die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in Düsseldorf endeten, waren mehr als 240 Angriffe auf die Stadt zu bilanzieren. 1,14 Millionen Brand- und Sprengbomben waren gefallen. Zuletzt hatte es im November 2015 Sondierungsarbeiten gegeben. Damals hatte man fünf Verdachtsstellen ausgemacht, die zum Teil unschädlich gemacht werden mussten.

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Sofern am Dienstag eine Bombe gefunden wird, ist eine Entschärfung für 23.30 Uhr angesetzt, nachdem der Flugverkehr eingestellt ist. Für Mitarbeiter des Flughafens und der ansässigen Firmen sowie Hotelgäste ist eine Betreuungsstelle im Fernbahnhof eingerichtet.

Sollte sich der Verdacht eines Bombenblindgängers bestätigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Bombe mit Langzeitzünder Verfügt die Bombe über einen Langzeitzünder (Säurezünder) werden die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Bombe am Dienstag, 16. Februar, ab 23.30 Uhr entschärfen — gegebenenfalls auch sprengen.

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Foto: dpa, mjh soe

Bombe mit Aufschlagzünder Ist die Bombe mit einem Aufschlagzünder versehen, wird die Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst ebenfalls ab 23.30 Uhr vorgenommen.

Fünf-Zentner-Bombe Handelt es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe, so bleiben die Auswirkungen gering. Im 500-Meter-Radius um die Fundstelle sind keine Menschen gemeldet. Betroffen sind jedoch Mitarbeiter des Flughafens und möglicherweise Gäste des Maritim Hotels. Allerdings kommt es zu Straßensperrungen in unmittelbarer Nähe des Flughafens.

Zehn-Zentner-Bombe Sofern eine Zehn-Zentner-Bombe gefunden würde, wären bis zu 3200 Bewohner im Gefahrenbereich B betroffen, die im Gebiet ab der Frachtstraße im Norden bis zum Starenweg im Süden und im Westen von der Flughafenstraße bis zum Kieshecker Weg im Osten leben. Während einer Entschärfung werden diese gebeten, in ihren Häusern zu bleiben. Neben den Straßensperrungen im Gefahrenbereich B muss auch die Autobahn 44 komplett gesperrt werden.

Zum Gefahrenbereich B gehören:
• Am Roten Haus 35 — 79
• Amrumstraße 1 — 20
• An den Birken 15 — 33
• An der Golzheimer Heide 83 — 124
• Auf den Geisten 3 — 18
• Baltrumstraße 1 — 12
• Borkumstraße 1 • Breisacher Straße 10 — 70
• Damaschkestraße 1 — 36
• Eckener Straße 2 — 44
• Eichenbruch 1 — 26
• Flughafenstraße 46
• Föhrenweg 1 — 24
• Goldregenweg 25 — 55
• Hagenauer Straße 1 — 53
• Helgolandstraße 1 — 6
• Juiststraße 3 — 24
• Kalkumer Straße 112 — 214
• Kehlerstraße 1 — 50
• Kieshecker Weg 131 — 240
• Langeoogstraße 1 — 22
• Meisenweg 28 — 88
• Mettlacher Straße 8 — 75
• Saargemünder Straße 1 — 48
• Schlehenweg 10 — 41
• Sperlingsweg 7 — 68
• Starenweg 16 — 69
• Unterrather Straße 165 — 185
• Wangeroogestraße 32 — 83
• Zaberner Straße 1 — 54
• Zeisigweg 17 — 67

Das Gefahrentelefon der Feuerwehr ist ab sofort unter der Telefonnummer 3 889 889 geschaltet. Betroffene erhalten dort weitergehende Informationen.

(isf)
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