Bilder im Netz aufgetaucht Mitarbeiter am Flughafen unter Islamismus-Verdacht
Update | Düsseldorf · Drei Mitarbeitern am Düsseldorfer Flughafen wurde die Zutrittsberechtigung zum Sicherheitsbereich entzogen, weil sie im Verdacht stehen, Anhänger einer islamistischen Gruppe zu sein. Die Polizei hat Gefährderansprachen mit ihnen geführt.
Drei am Düsseldorfer Flughafen tätige Männer sind durch eine Geste auffällig geworden, die für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) typisch ist. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Freitag zuerst über den Vorfall.
Ein Foto in sozialen Medien zeigt, wie drei Männer in Arbeitskluft am Rollfeld stehen und ihre Zeigefinger symbolisch nach oben strecken. Bis zum Abschluss der laufenden Ermittlungen sei den Betroffenen zunächst die Zutrittsberechtigung zum Sicherheitsbereich des Flughafens entzogen worden, sagte Flughafensprecher Marcus Schaff unserer Redaktion auf Anfrage.
Die Aufnahmen stammen aus einem Tiktok-Video, wie ein Sprecher der Bundespolizei in Potsdam unserer Redaktion sagte. Diese seien ihnen von der „Bild“-Zeitung zur Verfügung gestellt worden. Man habe die Personen dem Düsseldorfer Flughafen zuordnen und identifizieren können. Daraufhin sei der Vorgang dem Polizeipräsidium Düsseldorf übergeben worden, auch zur strafrechtlichen Prüfung.
Ein Sprecher der Polizei Düsseldorf sagte: „Wir haben dann Kontakt mit der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf aufgenommen.“ Von dort hieß es, das Zeigen des erhobenen Zeigefingers erfülle keinen Straftatbestand. „Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf führt daher keine Ermittlungen in dem Fall“, sagte Staatsanwalt Alexander Bayer, Sprecher der Behörde, unserer Redaktion.
Man sei dann am Donnerstag zu den Adressen der Männer gefahren, sagte der Polizeisprecher. Bei zwei von ihnen habe man eine Gefährderansprache gehalten, der dritte sei im Urlaub gewesen. „Den haben wir weiter im Fokus – wenn er zurück ist, werden wir auch bei ihm eine Gefährderansprache durchführen.“
In einem Medienbericht hieß es, eine der Personen sei direkt beim Flughafenbetreiber angestellt. Das sei aber nicht der Fall, wie Sprecher Marcus Schaff sagte. „Bei den betroffenen Personen handelt es sich nicht um Mitarbeiter der Flughafen Düsseldorf GmbH oder des Flughafen-Konzerns, sondern um Beschäftigte eines am Standort Flughafen tätigen Dienstleisters.“
Generell müssten sich alle Beschäftigten, die im Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens arbeiten, ausnahmslos einer Zuverlässigkeitsüberprüfung unterziehen. Diese werde, so Schaff, durch die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Luftsicherheitsbehörde durchgeführt.
Gefährderansprachen führt die Polizei durch, wenn sie Hinweise auf eine möglicherweise anstehende Straftat bekommt. Sie wird zum Beispiel bei Extremisten und Hooligans vorstellig. Damit wollen die Beamten signalisieren, dass man die Person auf dem Schirm habe und dass sie die Gedanken, die sie möglicherweise hat, bloß nicht in die Tat umsetzen solle. Die Gefährderansprache ist also eine präventive Maßnahme, um eine mögliche spätere Straftat zu verhindern.