Einsatz der Feuerwehr Düsseldorf Brand in Chemikalienfass endlich unter Kontrolle
Düsseldorf · Fast zwei Tage nach der ersten Alarmierung hat die Feuerwehr Düsseldorf den Einsatz wegen eines Chemiebrandes beendet. Die ganze Nacht über war die Temperatur der Substanz geprüft worden.
Um 17 Uhr seien am Dienstag die letzten Aufräumarbeiten beendet worden, so die Feuerwehr. Zuvor war der Chemiebehälter für unbedenklich erklärt und entsorgt worden – nach fast 40 Stunden. „Das kommt nicht alle Tage vor“, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Begonnen hatte der Einsatz am Montagmorgen gegen 2.10 Uhr. Die Feuerwehr war zu einer Halle an der Martinstraße in Unterbilk gerufen worden. Ein 200 Kilogramm schwerer Behälter mit einer Chemikalie zur Grundwasserreinigung war in der Halle in Brand geraten. Mitarbeiter einer Reinigungsfirma hatten die Feuerwehr alarmiert.
Die Einsatzkräfte vor Ort konnten die Rauchentwicklung rasch eindämmen. Dazu wurde ein trockenes Löschmittel in den Behälter gegeben. Ein komplettes Ablöschen war dort jedoch nicht möglich, da die Chemikalie mit Wasser heftig reagiert. Daher wurde ein Transport des Behälters zu einer Entsorgungsfirma in Reisholz organisiert. Gegen 12.26 Uhr traf der Konvoi dort ein. Dann war die Feuerwehr bis Dienstagabend mit einem Großaufgebot vor Ort: 60 Einsatzkräfte, ein Löschzug, ein ABC-Zug, verschiedene Sonderfahrzeuge der Berufsfeuerwehr, die Löschgruppe Umweltschutz, der Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr, mehrere Führungsdienste sowie der städtische Rettungsdienst. Denn die Temperatur in dem Chemiefass stieg an verschiedenen Stellen immer wieder stark an. Die Feuerwehr neutralisierte den Inhalt deshalb Stück für Stück mit Wasser.
Am Dienstagvormittag habe eine erneute Bewertung der Situation stattgefunden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Dabei kam ein spezielles Messgerät zum Einsatz. „Die Temperatur ist mittlerweile unter einen kritischen Wert gefallen, sodass von der Chemikalie keine Gefahr mehr ausgeht“, so der Sprecher zu diesem Zeitpunkt. Gegen 15 Uhr kontrollierte die Feuerwehr den Behälter dann abschließend. Ein Sprecher formulierte vorher seine Erwartungen: „Ab diesem Zeitpunkt müsste die Reaktion zum Erliegen gekommen sein. Dann ist eine gleichbleibende Temperatur zu erwarten.“ Wenn das Pulver weit genug abgekühlt sei, werden es zu einer Müllverbrennungsanlage transportiert.
Bei der Chemikalie handele es sich um Natriumdithionit, wie der Feuerwehrsprecher erklärte. „Umgangssprachlich heißt es auch Schwefeldioxid.“ Es werde etwa in Kläranlagen zur Abwasseraufbereitung eingesetzt. Das weiße Pulver sei eine gängige Substanz, die in dem betroffenen städtischen Betrieb in Unterbilk zur Grundwassersanierung genutzt werde.