Unterstützung in Hagen Düsseldorfer Feuerwehr sichert über 50 hochgiftige Tiere

Düsseldorf · Vier Spezialisten der Feuerwehr Düsseldorf haben in einem 14-stündigen Einsatz die Stadt Hagen bei der Sicherung von rund vier Dutzend giftigen Reptilien unterstützt.

 Der Hagener Reptilienfreund hatte auch Kobras in seiner Wohnung.

Der Hagener Reptilienfreund hatte auch Kobras in seiner Wohnung.

Foto: Shutterstock/Skynavin

Donnerstagmorgen machten sich gegen 7 Uhr vier Feuerwehrleute, darunter zwei Spezialisten des Reptiliendienstes auf den Weg in die am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes liegenden Stadt Hagen. Dort war eine Wohnung entdeckt worden, in der mehrere zum Teil hochgiftige Reptilien gehalten wurden.

Die deutschlandweite einzigartige, 24 Stunden einsatzbereite Reptiliengruppe aus Düsseldorf wurde zur Unterstützung hinzugezogen, um die Ausmaße des in privater Umgebung entstandenen Reptilienbestands zu begutachten, die Arten zu Bestimmen und nötigenfalls die Reptilien aus der Wohnung in eine artgerechte Haltung zu bringen.

Da der Besitzer der Tiere auch einige Reptilien im Keller hielt, stand für die Spezialisten schnell fest, dass die Sicherung der Tiere in dem frei zugänglichen Kellerraum höchste Priorität hatte. Mehrere Schlangen wurden in artgerechte und für den Transport nutzbare Boxen umgesiedelt. Im Obergeschoss des Mehrfamilienhauses staunten selbst die erfahrenen Spezialisten der Feuerwehr Düsseldorf: Der Mieter hatte seine rund 45 Quadratmeter große Wohnung zu einem privaten Dschungel ausgebaut. So befanden sich mehrere Pflanzen, darunter auch Lianen in dem Appartement. Weiter hielt der Mann auch mehrere der hochgiftigen Schlangenarten Puffotter, Rhinozerosviper, Speikobra, Monokel- und Brillenkobra. Mehrere Skorpione befanden sich zudem in nicht artgerechten und unsicheren Gefäßen. Mit höchster Vorsicht setzten die Düsseldorfer Feuerwehrleute auch diese Tiere in geeignete Gefäße um.

Während des gesamten Einsatzes standen Rettungsdiensteinheiten bereit, die im Falle eines Schlangenbisses oder Skorpionstichs umgehend medizinische Hilfe hätten leisten können. Sie wurden zum Gück nicht gebraucht: Gegen 18.30 Uhr waren die rund 50 Reptilien sicher verstaut und wurden durch Einsatzkräfte in ein zoologisches Institut gebracht. Auch hier unterstützen die Spezialisten aus Düsseldorf bei der sicheren Unterbringung der Reptilien im neuen Quartier.

Seit mehr als 20 Jahren hat die Feuerwehr Düsseldorf als einzige Feuerwehr in Deutschland eine Reptilienfachgruppe installiert. Insgesamt sechs Experten haben in dem Bereich einen Sachkundenachweis abgelegt und bilden sich kontinuierlich im Umgang unter anderem mit Würge-, Giftschlangen und anderen Reptilien fort. Somit steht jederzeit ein Fachmann der Feuerwehr Düsseldorf für telefonische Anfragen aber auch für die Unterstützung an der Einsatzstelle zur Verfügung. Im Jahr 2020 unterstütze die Reptilienfachgruppe so bei 45 Einsätze in Düsseldorf und der Umgebung.

(sg)
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