Ermittlungen zu Missbrauchs-Netzwerk 25-Jähriger aus Düsseldorfer unter Verdacht

Düsseldorf · Bei den Ermittlungen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs und Kinderpornografie im Rheinisch-Bergischen Kreis, sind die Ermittler auf einen Verdächtigen Düsseldorfer gestoßen. Der Mann wurde festgenommen. Er zeigt sich geständig.

In seiner Vernehmung räumte der 25-Jährige ein, eine Video-App zur Kontaktaufnahme mit Minderjährigen genutzt zu haben. Damit habe er diese zum Austausch von pornografischem Material bewegen wollen.

Kostenpflichtiger Inhalt Seit dem 25. November 2019 ermittelt die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis wegen einer Strafanzeige von Eltern aus Burscheid. Deren minderjährige Tochter hatte sich ihnen anvertraut und angegeben, in zurückliegender Zeit pornografisches Bild- und Videomaterial von sich mit einer ihr unbekannten Person ausgetauscht zu haben.

Der Kontakt kam über eine App zustande, über die üblicherweise Musikvideos geteilt werden. Im Rahmen der Ermittlungen meldete sich ein weiteres Mädchen bei der Polizei und berichtete von einem ähnlichen Vorfall.

Die Polizei im Bergischen Kreis wertete mit Unterstützung von Spezialisten des Landeskriminalamtes Spuren im Netz aus. Dabei konnte der 25-jährige Düsseldorfer als Tatverdächtiger ermittelt werden.

Die Staatsanwaltschaft sowie die Polizei in der Landeshauptstadt vollstreckten am vergangenen Freitag Durchsuchungsbeschlüsse bei dem Verdächtigen. In seiner Vernehmung räumte der vorläufig Festgenommene die Taten ein.

Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauert derzeit noch an. Die Ermittler prüfen zudem, ob es weitere Missbrauchsfälle gegeben haben könnte.

In dem Fall, der in Bergisch Gladbach seinen Ausgangspunkt hatte, sollen etliche Männer ihre Kinder missbraucht und Bilder davon in riesigen Chat-Gruppen geteilt haben. Hunderte Polizisten arbeiten sich durch das Datenmaterial, unter dem sich massenhaft belastendes, kinderpornografisches Material befindet.

Das ganze Verfahren hat gewaltige Dimensionen angenommen, die über Nordrhein-Westfalen hinaus reichen. „Trotz meiner 45 Dienstjahre kenne ich nichts Vergleichbares in Deutschland“, sagte der Kölner Polizeipräsidenten Uwe Jacob unserer Redaktion.

Allein in Nordrhein-Westfalen sitzen sieben Verdächtige in Untersuchungshaft, außerdem gab es je eine Festnahme in Hessen und Rheinland-Pfalz.

(csr)
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