Hinweise auf Schütteltrauma Düsseldorfer Polizei ermittelt nach Tod eines Säuglings

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Polizei ermittelt im Fall eines toten Säuglings. Der kleine Junge war bereits vergangene Woche im Stadtteil Wersten gestorben. Bei der Obduktion ergaben sich laut Polizei Hinweise auf Gewalteinwirkung.

Das Baby starb an hier an der Werstener Straße.

Das Baby starb an hier an der Werstener Straße.

Foto: sg

Es war kurz nach halb zwölf in der Nacht vom vorvergangenen Samstag auf Sonntag (29. Oktober), als der Notarzt in ein Mehrfamilienhaus in Wersten gerufen wurde. Dort hatte ein acht Monate alter Junge nach Angaben der Mutter plötzlich das Bewusstsein verloren. "Sie sagte, das Kind sei den Tag über schon quengelig gewesen", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern.

Die Rettungskräfte versuchten, das Baby zu reanimieren, holten auch noch einen Kindernotarzt nach. Der forderte gleich darauf einen Notfallseelsorger zur Betreuung der Angehörigen an. Kurz nach Mitternacht blieb den Medizinern nur noch, den Tod des Kindes festzustellen. Das Kriminalkommissariat 11 übernahm zunächst routinemäßig die Ermittlungen.

Obduktion ergab deutliche Hinweise auf Schütteltrauma

Bei einer unklaren Todesursache gehört das sogenannte Todesermittlungsverfahren zum Standard, sagte Staatsanwalt Mathias Ridder gestern. Zur Sicherheit hatte er auch eine Obduktion des Kinderleichnams veranlasst. Am Donnerstag entdeckten nun Rechtsmediziner "deutliche Hinweise" auf ein Schütteltrauma, so der Staatsanwalt. Die Kripo hat deshalb eine Mordkommission eingerichtet, die "in alle Richtungen" ermittle, betonte Ridder.

Zwar war die Mutter des Kindes kurzzeitig in Polizeigewahrsam genommen worden. Doch bislang habe sich gegen sie kein dringender Tatverdacht ergeben, und auch gegen die übrigen Personen, die sich zum Zeitpunkt des Todes und in den Stunden zuvor in der Wohnung in Wersten aufgehalten haben, gebe es keine eindeutigen Indizien. Fest steht: Mutter und Kind lebten nicht in Düsseldorf, waren am vorvergangenen Wochenende in der Werstener Wohnung lediglich zu Gast.

Um die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen und auch die mit Hochdruck laufenden Ermittlungen der Mordkommission nicht zu gefährden, will die Staatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Einzelheiten zu dem Fall veröffentlichen. Zeugen, die den Ermittlern mit Hinweisen helfen können, sollten sich unter Telefon 0211 8700 bei der Kriminalpolizei melden.

(hpaw)
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