Mutmaßlicher Messerstecher flüchtete nach Spanien Ali S. ist zurück in Düsseldorf

Düsseldorf · Beinahe ein Monat ist vergangen, seit in Düsseldorf-Friedrichstadt eine Frau auf offener Straße erstochen wurde. Der mutmaßliche Täter Ali S. hatte sich nach Spanien abgesetzt und wurde dort gefasst. Jetzt ist er zurück in Düsseldorf.

Das Charterflugzeug mit dem 44-Jährigen an Bord sei in der Landeshauptstadt gelandet, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Eineinhalb Wochen nach dem Mord an der 36-jährigen Düsseldorferin am 20. August war der 44-jährige Verdächtige in Sevilla im Süden Spaniens festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte umgehend dessen Auslieferung beantragt.

Nachdem dem Antrag stattgegeben worden war, wurde die Auslieferung vorbereitet. Weil Ali S. im Gefängnis in Spanien laut Staatsanwaltschaft mehrfach gewalttätig geworden sei, verzögerte sich die Rückführung, weil keine Fluglinie bereit war, den gebürtigen Iraner mitzunehmen. Daraufhin wurde ein Privatjet gechartert, mit dem Ali S. nun zurückgekommen ist.

Mord in Düsseldorf - Blumen und Kerzen am Tatort der Messerattacke
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Tödlicher Messerangriff auf Frau in Düsseldorf - Blumen und Kerzen am Tatort

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Foto: RP/Christoph Schroeter

Jetzt werde Ali S. der Haftbefehl verkündet, sagte der zuständige Staatsanwalt Matthias Ridder unserer Redaktion, und er werde in Untersuchungshaft gebracht. Dann würden die Ermittlungen weitergeführt und am Ende könnte dann die Anklageerhebung stehen, so Ridder.

Der 44-jährige Kiosk-Mitarbeiter Ali S. soll die Frau morgens am 20. August verfolgt, heimtückisch angegriffen und erstochen haben. Der Iraner und sein Opfer hatten sich den Ermittlern zufolge gekannt: Die ledige Frau habe in unmittelbarer Nachbarschaft des Kiosks gewohnt, in dem der Mann gearbeitet habe.

Bluttat in Düsseldorf in der Bachstraße - Tödlicher Messerangriff auf Frau
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Tödlicher Angriff auf Frau in Düsseldorf-Friedrichstadt

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Foto: RP/Wulf Kannegiesser

Als Tatmotiv kommt verschmähte Liebe in Betracht. In einem Brief hatte der Mann die Frau in holprigem Deutsch gebeten, die Blockade seiner Telefonnummer aufzuheben. „Jeder Sekunde ohne Dich ist die Hölle für mich“, heißt es dort.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen nicht vorbestraften, anerkannten Flüchtling aus dem Iran. Er war 2001 nach Deutschland gekommen.

(csr)
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