Lambertussee in Kalkum 14-Jähriger bei Badeunfall in Düsseldorf ertrunken

Update | Düsseldorf · Ein 14-jähriger Junge ist am Mittwoch bei einem Badeunfall im Lambertussee in Düsseldorf-Kalkum gestorben. Taucher der Feuerwehr konnten ihn nur noch tot bergen.

 Der Lambertussee in Kalkum.

Der Lambertussee in Kalkum.

Foto: Julia Brabeck

Tragischer Vorfall in Düsseldorf-Kalkum: Am Mittwoch ist ein Jugendlicher in einem See ertrunken. Der Notruf ging laut Feuerwehr am Mittwoch um kurz nach 14 Uhr ein. Ein 14-jähriger Junge wird im Lambertussee vermisst. Rund eineinhalb Stunden später war es traurige Gewissheit: Der Junge ist ertrunken.

Der Jugendliche war laut Feuerwehr mit einem Freund in dem See nahe dem Düsseldorfer Flughafen schwimmen. Plötzlich sei er dann verschwunden gewesen. Der andere Junge sei ans Ufer geeilt und habe ein Handy gesucht. Erwachsene dort hätten dann die Feuerwehr alarmiert.

Das habe jedoch eine Zeit gedauert. „Als wir kurz nach der Alarmierung an der Alten Kalkumer Straße ankamen, soll der Junge schon 30 Minuten lang vermisst worden sein“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Man sei dann mit den Taucherstaffeln aus Düsseldorf und Duisburg angerückt. Die Polizei war mit einem Hubschrauber im Einsatz.

 Am See herrscht Badeverbot.

Am See herrscht Badeverbot.

Foto: Julia Brabeck

Die Einsatzkräfte suchten im westlichen Seeabschnitt - hier wurde der 14-Jährige zuletzt gesehen - mit Booten, Tauchern, Sonargerät sowie der Wärmebildkamera des Polizeihubschraubers nach dem vermissten Schwimmer.

Anderthalb Stunden habe die Suche gedauert, dann habe man den Jungen etwa 20 Meter vom Ufer entfernt gefunden, sagte der Sprecher. „Trotz intensivster Bemühungen der Rettungskräfte konnte der vor Ort befindliche Notarzt nur noch den Tod des Jugendlichen feststellen.“

Der Freund des Verstorbenen sei erst von einem Notfallseelsorger betreut und dann in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen. Man gehe aber nicht von einem Fremdverschulden aus, sagte ein Polizeisprecher.

Der Lambertussee ist der größte der drei nebeneinander in Kaiserswerth und Kalkum liegenden Gewässer. Er befindet sich zwischen der Umgehungsstraße B8n und der Zeppenheimer Straße. Zu erreichen ist er nur über Fuß-, Rad- und Reitwege – das allerdings schon nach 150 Metern. Baden ist dort verboten und darauf wird auch auf großen Schildern an den Zuwegen hingewiesen.

Das Verbot besteht gleich aus zwei Gründen. So wird nach dem Landeswassergesetz automatisch eine Badenutzung an künstlichen Gewässern ausgeschlossen. Als Gefahren für Baggerseen werden zum Beispiel Unterströmungen, Strudelbildungen, abrupte Wassertiefenwechsel und ein plötzlicher Wassertemperaturwechsel angeführt. Zusätzlich ist das Baden im Lambertussee untersagt, da im Grundwasser rund um den Flughafen erheblich überhöhte Werte der Chemikalie PFT gefunden wurden.

„An die Verbote wird sich allerdings seit vielen Jahren nicht gehalten. Der Lambertussee ist ein beliebter Treffpunkt, besonders bei Jugendlichen, und viele Menschen gehen dann auch ins Wasser“, sagt Guido Hoffmann, der einen Reitbetrieb am See unterhält. Bei gutem Wetter sei Badebetrieb an der Tagesordnung. Sportler würden auch den gesamten See durchschwimmen. „Zumindest haben einige dann eine Boje dabei“, sagt Hoffmann. Dass schon einmal im Lambertussee jemand ertrunken sei, daran kann er sich nicht erinnern.

Zäune und steile Böschungen sollen eigentlich den Zugang zum Gewässer mit seinen kleinen Sandstränden verhindern. Doch an vielen Stellen ist der Zaun umgefallen oder wurde niedergetreten. An diesen Stellen führen zum Teil recht breite Trampelpfade zum Ufern, an dem einen Tag nach dem Unglück bereits wieder mehrere Menschen auf Decken lagerten.

Generell gilt in Düsseldorf: Baden ist erlaubt, wo Aufsicht vorhanden ist. Das ist in der Landeshauptstadt nur am Unterbacher See mit seinem Nord- und Südstrand der Fall. Für alle anderen Baggerseen gilt ein Badeverbot. Das sind:

  • Angermunder Baggerseen westlich und östlich des Heiderweges
  • Suitbertussee
  • Fliednersee
  • Lambertussee
  • Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen
  • Südpark-See
  • Unisee
  • Elbsee Süd und Nord

Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Stadt appellieren, niemals überhitzt baden zu gehen, auch sollte vorher kein Alkohol konsumiert worden sein. Zudem sollte der Magen weder voll noch ganz leer sein. „Auch geübte Schwimmer können bei Unterströmungen in Not geraten“, heißt es von Seiten der DLRG, Wasserwacht und Wasserschutzpolizei. Generell sollten Eltern ihre Kinder an und in den Gewässern immer im Auge behalten.

(csr/brab)
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