Polizei gelingt Schlag gegen Dokumentenfälscher Fahndungserfolg nach Einbruch ins Straßenverkehrsamt Düsseldorf

Düsseldorf · Wenige Tage vor Weihnachten 2018 drangen Täter in das Düsseldorfer Straßenverkehrsamt ein. Dabei wurden tausende Blanko-Dokumente gestohlen. Jetzt hat die Polizei mehrere Wohnungen durchsucht und den mutmaßlichen Haupttäter festgenommen.

 Das Straßenverkehrsamt in Düsseldorf.

Das Straßenverkehrsamt in Düsseldorf.

Foto: Hans-Juergen Bauer/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Wie die Polizei mitteilte, verkauften die Täter sowohl die gestohlenen Blanko-Fahrzeugscheine und -Fahrzeugbriefe mit Siegel im Set, als auch nach Vorlage der angelieferten Daten durch die Kunden entsprechend gefälscht.

Der Vertrieb erfolgte in Deutschland und auch ins benachbarte Ausland. Durchsucht wurden jetzt Wohnungen in Düsseldorf, Erkrath, Duisburg, Solingen, Oberhausen und Bottrop. Dabei fanden die Ermittler nicht nur Diebesgut aus dem Einbruch in Düsseldorf, sondern auch Blankodokumente aus einem anderen Straßenverkehrsamt in Rheinland-Pfalz.

Auch da besteht der Verdacht, dass diese beschafft wurden, um sie an interessierte Kunden aus dem kriminellen Milieu zu veräußern. Der Haupttäter, ein 59-Jahre alter Mann aus Erkrath, befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

Die Polizei wollte sich mit Hinweis auf die noch andauernden Ermittlungen nicht weiter zu der Festnahme oder den Durchsuchungen äußern. Auch sagte der Sprecher nichts dazu, wie viele der tausende gestohlenen Dokumente von den Tätern bereits verkauft wurden.

In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2018 waren die Täter in das Straßenverkehrsamt im Höherweg eingebrochen. Sie brachen zahlreiche Schließfächer auf, in welche die Mitarbeiter abends die nicht benötigten Kfz-Briefe und -Scheine legen. Neben tausenden Zulassungspapieren wurden auch städtische Nummernschild-Siegel gestohlen.

Mit Blanko-Fahrzeugbriefen und -Fahrzeugscheinen können Kriminelle gestohlene Autos an arglose Kunden verkaufen. Erst wenn die Käufer ihre Fahrzeuge bei einem Straßenverkehrsamt zulassen wollen, wird ihnen klar, dass sie einem Betrug aufgesessen sind.

Sollten die gestohlenen Scheine bereits am frühen Morgen nach dem Diebstahl eingesetzt worden sein, noch bevor sie beim Kraftfahrtbundesamt gesperrt wurden, könnte damals jemand ein geklautes Auto unbemerkt zugelassen haben. Und falls die Dokumente außerhalb der EU eingesetzt worden sind, wird ebenfalls niemand einen Diebstahl bemerkt haben. Dort werden die Dokumente erst gar nicht geprüft.

(csr)
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