Tragödie in Düsseldorf Frau stirbt nach Sturz in den Rhein

Der Begleiter der 70-jährigen Essenerin sprang ihr nach und versuchte, sie zu retten. Doch als er sie unterhalb der Kaiserpfalz aus dem Wasser zog, war es bereits zu spät.

 Blick vom Fähranleger zur Kaiserpfalz: Hier stürzte die 70-Jährige in den Rhein.

Blick vom Fähranleger zur Kaiserpfalz: Hier stürzte die 70-Jährige in den Rhein.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Eine Obduktion soll klären, wie die Seniorin ums Leben kam, die in der Nacht zum Freitag am Fähranleger in Kaiserswerth in den Rhein gestürzt ist. Die Polizei hatte noch in der Nacht ein routinemäßiges Todesermittlungsverfahren eingeleitet, nachdem der Leichnam der Frau in Höhe der Kaiserpfalz geborgen worden war. Der Begleiter der 70-Jährigen hatte sie selbst aus dem Wasser gezogen.

Die beiden Essener waren am Himmelfahrtsabend in einem Kaiserswerther Restaurant gewesen, wollten sich gegen Mitternacht von einem Bekannten dort abholen lassen. Als der nicht kam, gingen die beiden offenbar ein paar Schritte spazieren und auf den Fähranleger. An dessen Ende stolperte die Frau aus ungeklärter Ursache und stürzte in den Rhein. Nach Informationen unserer Redaktion war sie Nichtschwimmerin, ging im etwa zehn Grad kalten Wasser unter.

Ihr Begleiter sprang ihr nach. Er habe sie auch kurz halten können, sagte er der Polizei. Doch die Strömung im Rhein, der leicht Hochwasser führt, war offenbar zu stark. Etwa zehn Minuten nach dem Sturz sei es ihm gelungen,. den Körper der Frau erneut zu fassen und ans Ufer zu bringen. Doch als er sie unterhalb der Kaiserpfalz aus dem Wasser zog, sei sie bereits tot gewesen. Inzwischen war auch der Bekannte eingetroffen, der das Paar vergeblich gesucht hatte, und kam dem 66-Jährigen zu Hilfe.

Der soll selbst den Notruf gewählt haben, landete bei der Rettungsleitstelle in Neuss, die wiederum Feuerwehr und Polizei in Düsseldorf alarmierte, mit dem Stichwort „Zwei Personen im Rhein“. Am Unglücksort eingetroffen, stellte sich schnell heraus, dass niemand mehr im Wasser war, das Löschboot der Feuerwehr und die mit alarmierte Wasserschutzpolizei drehten deshalb schnell wieder ab.

Der Notärztin blieb nur noch, den Tod der 70-jährigen Essenerin festzustellen. Rechtsmediziner sollen nun klären, wie es zu dem tragischen Sturz kam und wie genau die Frau starb, Ein Ergebnis wird nicht vor dem Wochenanfang erwartet.

Der Begleiter der Frau wurde vom Rettungsdienst behandelt und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, er hatte eine Unterkühlung erlitten und stand augenscheinlich unter Schock. Bei allem Verständnis für seinen Rettungsversuch warnt die Feuerwehr allerdings davor, es ihm in ähnlicher Situation gleichzutun. „Nachts in einen dunklen Fluss zu springen, ist extrem gefährlich. Der Mann hatte großes Glück, dass er das unbeschadet überstanden hat.“

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