Brandserie im Düsseldorfer Südpark Brandstifter wütend auf Laubenbesitzer — Haftbefehl

Düsseldorf · Binnen weniger Wochen hat es im Düsseldorfer Südpark mehrere Fälle von Brandstiftung gegeben. Nun konnte ein Verdächtiger gefasst werden. Der 39-jährige Franzose hat die Taten gestanden. Der Haftbefehl lautet auf zweifachen versuchten Mordes mit schwerer Brandstiftung.

Düsseldorf: Feuerwehr löscht Gartenhaus-Brand
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Viele Kleingärtner im Südpark dürften erleichtert aufatmen: Nach einer Serie von Bränden in Gartenhäusern und -lauben hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 39-jährige Franzose Jean-Louis P., der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, hat die Taten gestanden und als Motiv Ärger über die Kleingärtner angegeben, bei denen er sich unerwünscht wähnte. "Er fühlte sich nicht willkommen", sagte Kriminalkommissar Torben Konrad von der Ermittlungskommission "Südpark" am Freitag auf einer Pressekonferenz.

Kleingärtner hatten die Ermittler auf den Mann hingewiesen, der stets im Umfeld des Parks übernachtete und wiederholt in der Nähe der Tatorte gesichtet worden war. Nachdem ihn die Polizei am Donnerstag in Wersten aufgriff, räumte er die Taten ein.

Staatsanwalt Martin Stücker hat Haftbefehl unter anderem wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung beantragt. Denn zwei der abgebrannten Gartenhäuser waren so ausgebaut, dass dort Menschen übernachten können. Dies habe der Täter bewusst in Kauf genommen. "Er sagte, das wäre ihm auch egal", so Ermittler Konrad.

Am 7. September hatte erstmals ein Gartenhaus im Bereich des Stoffeler Kapellenwegs gebrannt. Weitere Feuer folgten, am vergangenen Wochenende rückte die Feuerwehr sogar in zwei aufeinanderfolgenden Nächten zu Bränden aus, keine 400 Meter voneinander entfernt. Insgesamt gingen bei der Brandserie vier Gartenhäuser und vier kleinere Lauben in Flammen auf. Den Schaden bezifferten die Ermittler gestern mit rund 120 000 Euro.
Der 39-Jährige war nach eigener Aussage im März aus Frankreich nach Deutschland gekommen, weil er in seiner Heimat nicht zurechtkam. "Er hatte finanzielle Probleme und Probleme mit seinen Mitmenschen", so Torben Konrad. Wenn es zu Konflikten kam, sei er aggressiv geworden. Eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen den Mann ist aus Frankreich bekannt.

Auch mit den Kleingärtnern in Wersten, die ihn vom Sehen kannten, sei er in Streit geraten. So habe er zunächst Tomaten oder Äpfel aus den Gärten gestohlen, später sei er auch in die Gartenhäuser eingebrochen, um dort die Küchen zu nutzen und Kleidung zu stehlen.

(RP)
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