Mehr als 300 Einsätze 1,5 Millionen Liter Wasser in Düsseldorfer Tiefgarage nach Unwetter

Düsseldorf · Zu mehr als 300 Einsätzen musste die Feuerwehr wegen des Unwetters am Dienstagabend in Düsseldorf ausrücken. Einige Stadtteile waren besonders schwer betroffen. Aus einer Tiefgarage mussten 1,5 Millionen Liter Wasser gepumpt werden.

Unwetter in Düsseldorf überflutet Keller und Unterführungen
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Unwetter in Düsseldorf überflutet Keller und Unterführungen

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Foto: Patrick Schüller

Ein Starkregengebiet erreichte am Dienstagabend die Landeshauptstadt und sorgte bis Mittwochmorgen für 310 wetterbedingte Einsätze. Vor allem vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und Unterführungen mussten von den Wassermassen befreit werden.

Der anfängliche Einsatzschwerpunkt im Westen der Stadt in den Stadtteilen Lörick, Niederkassel und Oberkassel verlagerte sich im Laufe des Abends in den Düsseldorfer Norden und dort in die Stadtteile Rath, Unterrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich. Vereinzelt gab es auch Meldungen aus anderen Stadtteilen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden keine Menschen durch das Unwetter verletzt.

Am Dienstagabend gegen 19.30 Uhr erreichten die ersten Ausläufer des Starkregengebiets die westlichen Stadtteile Oberkassel, Lörick und Niederkassel dar. Da innerhalb von wenigen Stunden zahlreiche Notrufmeldungen die Feuerwehr erreichten, mussten für eine schnelle Bearbeitung die Einsätze nach ihrer Dringlichkeit eingestuft und bearbeitet werden.

Auf der A44 stand der Tunnel unterhalb der Reichswaldallee 50 Zentimeter hoch unter Wasser. Ein Pkw musste dort von der Feuerwehr herausgezogen werden. Der Fahrer konnte sich zuvor in Sicherheit bringen. Ein Abpumpen war nicht notwendig, da das Wasser über die Kanäle ablief.

Im Augusta-Krankenhaus in Rath drohten die Serverräume und die Elektrounterverteilung im Keller sowie ein Untersuchungsbereich im Erdgeschoss mit Wasser vollzulaufen. Zusammen mit Mitarbeitenden der Haustechnik sowie der Netzgesellschaft Düsseldorf konnten die Wassermassen aus dem Keller entfernt werden. Weiterhin musste mit einem Wassersauger der Untersuchungsbereich trockengelegt werden. Es kam zu keinen Einschränkungen in der Versorgung der Patienten.

Eine weitere Unterführung lief im Bereich der A52 kurz vor dem Nördlichen Zubringer in Fahrtrichtung Düsseldorf voll. Hier befreiten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kalkum mehrere Autofahrer aus ihrer Notlage.

Am Rheinmetall-Platz in Derendorf war eine Tiefgarage auf einer Fläche von rund 4500 Quadratmetern bis zu einer Höhe von 80 Zentimetern mit Wasser vollgelaufen. Teilweise konnten mit mehreren Pumpen bis zu 17.000 Liter Wasser pro Minuten aus dem Gebäude befördert werden - nach ersten Schätzungen der Feuerwehr insgesamt 1.500.000 Liter. Der Einsatz dauerte neun Stunden lang bis gegen 8.45 Uhr am Mittwochmorgen.

Auf der Westfalenstraße in Rath war die Personenunterführung am S-Bahn-Haltepunkt Rath mit Wasser überflutet. Da das Wasser dort nicht abgepumpt werden konnte und bereits mehrere Menschen die Bahnschienen überquert hatten, wurde der Bahnverkehr in dem Bereich eingestellt.

Ebenfalls mit Wasser hatte sich der Kellerraum einer Schule auf dem Rather Kreuzweg gefüllt. Hier mussten durch die Freiwillige Feuerwehr Wittlaer rund 50.000 Liter aus dem Gebäude gepumpt werden.

Seit Dienstagabend bis in den frühen Mittwochmorgen waren alle Standorte der Berufsfeuerwehr sowie die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Angermund, Kalkum, Wittlaer, Kaiserswerth, Garath, Himmelgeist/Itter, des Umweltschutzzuges sowie des Technik- und Kommunikationszuges im Einsatz. An einigen Einsatzstellen waren die Wassermassen bereits abgelaufen, sodass die Feuerwehr nicht tätig werden musste. Auch am Mittwochvormittag erreichen die Feuerwehr Düsseldorf weitere Meldungen über Schäden, die erst bei Tageslicht sichtbar werden.

(csr)
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