Biwak in Düsseldorf-Gerresheim Närrischer Spaß mit Hindernissen

Düsseldorf · Wie klappt es beim Biwak mit den Mülltonnen und den Zählern der Stadtwerke, wenn der öffentliche Dienst streikt? Die Bürgerwehr in Gerresheim bekam die Sache in den Griff.

 Auf dem Gerricusplatz war unter anderem die Prinzengarde Köln zu Gast.

Auf dem Gerricusplatz war unter anderem die Prinzengarde Köln zu Gast.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Erst spät stellte sich bei Frank Haak der Spaß ein. „Bei mir muss das Biwak vorbei und nichts passiert sein, erst dann stellt sich bei mir die Freude über das Biwak ein“, erläutert der 2. Vorsitzende der Gerresheimer Bürgerwehr. Kein Wunder, ist er doch gemeinsam mit dem Vorsitzenden Rene Falkenberg als Platzmeister und Organisator für den reibungslosen Ablauf des Bürgerwehr-Biwaks auf dem Gerricusplatz verantwortlich.

In seinem direkten Verantwortungsbereich lief es glatt. „Mit dem Bühnenprogramm hängen wir aber. Dafür sind unsere Präsidenten Christian Imkamp und Marco Schmitz verantwortlich. Sie moderieren ja auf der Bühne“, so Haak. „Wobei: Die ersten Beschwerden von den Auftrittsgruppen kommen bei mir an.“
Beschwerden kamen dann nicht, allenfalls freundschaftliche Frotzeleien.

Es ist ja auch schwer, ein sechsstündiges närrisches Programm mit 19 verschiedenen Gruppen im eng getakteten Zeitplan über die Bühne zu bekommen. Anders als bei anderen Bürgerwehr-Veranstaltungen trat auf dem Gerricusplatz nur die Kindertanzgarde als „Eigen-Produktion“ auf. „Das ist eine Selbstverständlichkeit, hat sie doch den närrischen Oskar des Express gewonnen“, so Haak.

Viele Bürgerwehr-Mitglieder standen für einen Bühnenauftritt auch nicht zur Verfügung, mussten sie doch in den Buden während des Biwaks für Getränke und Nahrungsmittel-Nachschub für die Feiernden sorgen. „Es sind alle dabei, die Eltern der Kinder- und Jugendtanzgarde, der Damen-Elferrat, Freunde und Bekannte, also alles, was auch nur im entferntesten zur Bürgerwehr-Familie zählt“, so Haak. „Und auch die Gerresheimer Schützen unterstützen uns.“

Das alles war wieder eine so runde Geschichte, dass das Feiervolk und die befreundeten Karnevalsvereine nix zu meckern hatten – außer übers Wetter. „Das Ambiente mit dem Platz ist großartig. So einen Platz, umrahmt von historischen Gebäuden und der Basilika, haben wir in Niederkassel nicht“, lobte der Tonnenbauer 2020 der Tonnengarde Niederkassel, Frank Schürmann. „Schön ist auch, die vielen Buden zu sehen. Es wird richtig was geboten.“

Bis es so weit war, musste aber einiges organisiert werden. So hatte sich Haak den letzten Mittwoch ganz anders vorgestellt. „Eigentlich war alles für unser Biwak organisiert“, erläutert der Platzmeister. „Doch dann fiel uns plötzlich auf, dass der öffentliche Dienst ja zwei Tage lang streikt.“ Also klemmte sich Haak ans Telefon sprach mit den Stadtwerken und der Awista und schaffte es, dass noch kurzfristig die Zähler für Strom und Wasser für den Gerricusplatz geschaltet und dass die Müll-Container geliefert wurden.

Auch der Weg für den Bürgerwehr-Umzug zum Gerricusplatz machte Probleme. „Wir hatten die Genehmigung, über die Märkische Straße zu ziehen, doch der Polizei fiel auf, dass die für den Verkehr gesperrt ist und musste uns den Weg über die Märkische Straße untersagen“, so Haak. „Doch wir haben zusammen mit dem Ordnungsamt, der Leitstelle der Polizei und der Polizei vor Ort eine Lösung gefunden.“ So ging es am Wallgraben entlang und nicht über die „Märkische“. Und dann deutlich nach 17 Uhr am Samstag, als das Bühnenprogramm beendet und nichts passiert war, kam bei Frank Haak der Spaß am Biwak auf.

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