Düsseldorf Bis zu 60 Freikarten für Spiele von Fortuna und DEG an die Politik
Düsseldorf · Ob Spiele der Fortuna in der jährlich mit mehreren Millionen Euro städtischem Geld bezuschussten Esprit-Arena oder DEG-Spiele im ISS Dome, der von der Stadttochter IDR betrieben wird, Premieren in Oper oder Schauspielhaus - in der Kommunalpolitik gehört Präsenz bei solchen Ereignissen dazu. Es gibt für das Rathaus ein bestimmtes Kontingent an Freikarten, die von jenen verteilt werden, die gerade an der Regierung sind. Und nach einem Machtwechsel kann es bei manchen im Rathaus Irritationen geben.
So erging es kürzlich Rüdiger Gutt, dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion, die nach der Kommunalwahl 2014 nach 15 Jahren an der Regierung in die Opposition musste. Gutt sah seine Fraktion bei der Vergabe der Karten für Spiele der Fortuna und der DEG benachteiligt und sprach dies im Ältestenrat an, einem Gremium aus den Spitzen von Rathaus und Fraktionen. Sein Vorwurf: Obwohl größte Fraktion sei die CDU nicht entsprechend bedacht worden. Er fordert, das Kontingent nach Stärke der Fraktionen zu verteilen und betont, das sei auch unter Thomas Geisels (SPD) Amtsvorgänger, Dirk Elbers (CDU), so gehandhabt worden. Von Geisels Umfeld wird dieser Vorwurf zurückgewiesen.
Doch wie ist das Prozedere tatsächlich? Auf Anfrage der Rheinischen Post sagt Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld, dass Geisel für Veranstaltungen in der Esprit- Arena und dem ISS Dome ein Kartenkontingent zur Verfügung gestellt werde. Für Fortuna können bis zu 40, für die DEG bis zu 20 Karten abgerufen werden. Dieses Kontingent hat sich laut Jäckel-Engstfeld mit Geisels Amtsantritt nicht verändert. Jedoch habe er für die Weitergabe der meisten Karten an die Bürgermeister und Fraktionen einen festen Verteilungsschlüssel eingeführt. Der berücksichtige die Größe der Fraktionen: CDU und SPD erhalten demnach als große Fraktionen gleich viele Karten, Grüne, FDP und Linke ebenfalls, aber eben weniger. Wobei die Linke die Karten erst gar nicht annimmt.
Um wie viele Karten es sich jeweils handelt, lässt Jäckel-Engstfeld offen. Sie betont aber, dass nur ein kleiner Teil der Karten beim OB bleibe. Die Logenplätze im Dome und in der Arena werden "nahezu ausnahmslos an verdiente Ehrenamtler unentgeltlich vergeben".