Bilder im Zakk in Düsseldorf Kreative Kinder aus der Ukraine
Düsseldorf · Im Zakk hatten geflüchtete Kinder ihren großen Auftritt. Der Verein Krass hatte sie für eines seiner Kunstprojekte motiviert, sich selbst oder besondere Dinge zu malen.
Welche Farbe wäre ich, wenn ich es mir aussuchen könnte? Welches Tier wäre ich gerne? Wie sehe ich mich selbst? Diese Fragen haben sich geflüchtete Kinder aus der Ukraine gestellt, die das Vertraute, Freunde und oft auch einen Teil der Familie in der Heimat zurücklassen mussten. Der Verein Krass hatte sie dazu ermutigt, als Antwort auf diese Fragen Bilder zu malen. Diese waren jetzt im Zakk zu sehen.
Der Düsseldorfer Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen – und setzt dabei auf Kreativität. Die Kinder können sich zum Beispiel im Tanz ausprobieren, Musik machen, Theater spielen oder künstlerisch ausleben. Zu sehen war die ganze Bandbreite der Fantasie, von brüllenden Löwen und kleinen Fußballern, über Selbstporträts bis hin zu farbenfrohen Collagen. Und weil so eine Ausstellung ja auch feierlich eröffnet werden muss, hatte eine kleine Gruppe aus Unterrath, die Teil des Krass-Projekts „Tanz ohne Grenzen“ ist, einige Choreografien einstudiert und vorgeführt. Diese Kinder sind schon länger in Deutschland, mussten aber ebenso ihre Heimatländer verlassen und sich in einer neuen Umgebung einleben.
Krass stößt immer wieder neue Projekte an, um Kinder zu unterstützen. Ohne ehrenamtliche Helfer und Spenden wären Projekte wie das Krass-Mobil – das regelmäßig in den Stadtteilen unterwegs ist, um Kindern einen niederschwelligen Zugang zu kultureller Bildung zu ermöglichen – kaum realisierbar. An Bord hat das Team Papier, Farben, Pinsel und Stifte. Für das Projekt „KulturMobil für die Ukraine“ fahren Kunstpädagoginnen und bis zu fünf ehrenamtliche Helfer jeden Tag für vier Stunden in Flüchtlingsunterkünfte, um ukrainischen Kindern und Jugendlichen eine kreative Auszeit zu bieten. Dabei sind auch die Bilder entstanden.
Im April 2022 hatte Ministerpräsident Hendrik Wüst noch die Arbeit von Krass als unverzichtbar bezeichnet. Vor diesem Hintergrund ist schwer nachvollziehbar, warum die Stadt Düsseldorf dem Verein keine weiteren Fördermittel mehr bewilligt hat. Schade ist auch, dass die Bilder der Kinder nur für einen Tag ihren Platz im Zakk gefunden haben. Krass würde sich wünschen, dass sie auch noch an anderen Stellen in der Stadt zu sehen wären. „Wir haben noch so viele tolle Bilder, die wir zu einer größeren Ausstellung zusammenstellen könnten“, wirbt Krass-Gründerin Claudia Seidensticker für eine Fortführung der Idee.
Interessenten, die das Kunstprojekt der Flüchtlingskinder unterstützen und einen Raum für die Bilderschau zur Verfügung stellen möchten, können sich an Krass wenden unter: info@krass-ev.de.