Düsseldorf Arcaden Bilanz: Der Einzelhandel ist entspannt

Im September 2008 haben die im Vorfeld heftig umstrittenen Düsseldorf Arcaden in Bilk eröffnet. Wie hat sich der Einzelhandel rund um den Shopping-Giganten seitdem entwickelt? Eine Bestandsaufnahme bei den Einzelhändlern in der Nachbarschaft.

2009: So läuft es rund um die Düsseldorfer Arcaden
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2009: So läuft es rund um die Düsseldorfer Arcaden

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Schon mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass die Düsseldorf Arcaden in Bilk ihre Türen öffneten. Hoffnung und Sorgen hatten die Bauarbeiten und die Eröffnung begleitet. Hoffnung auf neue Impulse für den Stadtteil und Kunden von auswärts. Die konnte der sowieso nicht verwöhnte Einzelhandel vor Ort gut gebrauchen.

Aber auch kritische Stimmen wurden laut. Einige Geschäftsleute in der Nachbarschaft bangten um ihre Kunden. Außerdem wurde befürchtet, die durch Baustellen gebeutelte Innenstadt könnte unter der Konkurrenz leiden.

Einzelhandel ist entspannt

Mittlerweile hat sich die Lage deutlich entspannt. Das berichtet zum Beispiel Bianca Rosenow. Seit 14 Jahren arbeitet sie selbstständig als Frisörin, seit zehn Jahren an der Brunnenstraße in Sichtweite zu den Arcaden. "Ich hatte keine Angst vor der Eröffnung", berichtet sie, "obwohl ich wusste, dass dort auch Frisörsalons aufmachen. Ich hab mir gedacht, das kann nur gut sein für uns". Letztendlich sind es sogar drei Salons, die dort eröffnet haben.

"Die Konkurrenz hier ist sowieso sehr groß", so Rosenow weiter. Gleich zwölf Salons seien hier in einem Umkreis von 300 Metern ansässigen. Froh war sie, dass der "alte Schandfleck weg ist". Sie hat sogar neue Kunden gewonnen.

Schräg gegenüber dem Neubau liegt "Zieh dir was an", ein Geschäft für ausgefallene T-Shirts in limitierter Auflage und Taschen aus Feuerwehrschlauch. "Wir sind weitab vom Massenmarkt", erklärt Inhaber Martin Lukas, der fast zeitgleich mit den Arcaden im Herbst 2008 eröffnete. Vor H&M, C&A und Co. hat er dementsprechend keine Angst: "Ich bin mit dem Standort grundsätzlich zufrieden, schätze vor allem das Individuelle hier in der Brunnenstraße".

Wer sich spezialisiert hat, muss die Konkurrenz sowieso nicht fürchten. Das ist auch die Meinung von Carsten Behr, der als Orthopädie-Schuhtechniker im Geschäft an der Friedrichstraße arbeitet: "Was wir hier machen, gibt es nicht in den Arcaden. Unser Laden existiert schon seit Jahrzehnten. Da haben wir uns natürlich auch unsere Stammkundschaft erarbeitet."

Auch die Bilanz von Optiker Josef Wiese fällt versöhnlich aus: "Wir haben nicht mehr und nicht weniger Kunden als vorher, obwohl es in den Arcaden auch Optiker gibt." Seinen Vorteil sieht er in der kurzen Bearbeitungszeit: "Wir haben hier Brillengläser vorrätig und können die Brille in einer halben Stunde fertig machen." Die Wartezeit vertreiben sich seine Kunden gern bei einem Bummel in den Arcaden.

Auch Parkplatzsituation entspannt

Die Parkplatzsituation hat sich laut Michael Zimmermann, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts, schon lange entspannt. Nur unmittelbar vor und nach der Eröffnung habe es "Kinderkrankheiten" gegeben, so Zimmermann. Durch die großen Kundenströme, die Baustellen und Probleme beim Zu- und Abstrom aus dem Parkhaus sei es zu Engpässen gekommen.

"Doch diese sind mittlerweile behoben", betonte Zimmermann, "Parknot gibt es leider überall. Aber die Situation um den Bereich der Düsseldorf Arcaden sticht hier nicht hervor sondern ist typisch für Innenstadt-nahe Bereich und für uns unauffällig."

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