Düsseldorf Bewaffneter Mann erschreckte Gäste beim Japantag

Düsseldorf · Eigentlich wollte er nur spielen. Als Cosplayer ist ein Niedersachse im Mai von der Elbe an den Rhein gereist, um beim Japantag dem Verkleidungs-Rollenspiel zu frönen. Sein Outfit als Soldat aus dem Endzeit-Computerspiel "Stalker" sei "gut angekommen", versicherte der 27-Jährige gestern im Amtsgericht. Er sei auch nicht seiner Kostümwahl wegen vorgeladen, erklärte ihm die Richterin. Sondern weil er seine Verkleidung mit Luftgewehr, Luftpistole und einer Machete mit 30-Zentimeter-Klinge aufgepeppt hatte. Das ist verboten und hatte außerdem in der Menschenmenge beim Japantag mehrere Besucher sehr beunruhigt.

Der norddeutsche Containerschlosser, der neben dem kostümierten Rollen- und dem mörderischen Computerspiel auch Airsoft - eine Art taktisches Geländespiel mit Luftdruckwaffen - zu seinen Hobbys zählt, gab den Verstoß gegen das Waffenrecht zu und versprach, zum Japantag künftig unbewaffnet zu erscheinen. Eventuell will er auch mal ein weniger militärisches Kostüm ausprobieren.

Auf die Rückgabe der Waffen verzichtete er eher widerwillig ("Das sind doch eigentlich meine"), obwohl er das Airsoftspiel inzwischen aufgegeben und vom Amt, bei dem er einen kleinen Waffenschein beantragt hat, nichts gehört hat. Möglich, dass er den Schein auch nicht bekommt, wenn die Behörde von der gestrigen Verurteilung erfährt: 1350 Euro Strafe plus Gerichtskosten muss der junge Mann zahlen, der bislang nicht vorbestraft war.

(sg)
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